Britische Favoriten bei British Open

Britische Favoriten bei British Open
Am Donnerstag im St. George's Club von Sandwich eines der Saisonhighlights der Golfer. Brier hat sich den Cut zum Ziel gesetzt.

Der Weltranglisten-Erste Luke Donald, sein erster Verfolger Lee Westwood und der neue Superstar Rory McIlroy: Drei britische Golfer sind für die am Donnerstag (ab 10.00 Uhr live auf Sky) beginnenden 140. British Open (Dotation 5 Mio. Pfund/5,6 Mio. Euro) in Sandwich in der englischen Grafschaft Kent die erklärten Favoriten. Österreichs einziger Teilnehmer ist Qualifikant Markus Brier. Der Wiener hat sich den Cut als erstes Zwischenziel gesetzt.

Während des kontinuierlichen Abstiegs von Tiger Woods - der dreifache Open-Sieger muss auch in dieser Woche wegen der langwierigen Verletzung im linken Knie passen - hat sich die Hierarchie im Weltgolf in den vergangenen Monaten markant verändert. Zuungunsten der US-Amerikaner, zugunsten der Europäer und besonders der Briten. Die aktuelle Konstellation in der Weltrangliste mit vier Europäern an der Spitze (Donald vor Westwood, dem Deutschen Martin Kaymer und McIlroy) ist einzigartig.

Überreif

Für die Engländer Donald und Westwood ist die Ausgangslage in dieser Woche gleich wie vor den US Open vor einem Monat: Beiden fehlt noch ein Sieg in einem der vier Majors (US Masters, US Open, British Open, US PGA Championship). Diesen Makel gilt es auszumerzen.

Donald ist aufgrund seiner herausragenden Form überreif für den ersten großen Triumph. Als einziger Spieler hat er in dieser Saison drei gut besetzte Turniere gewonnen - zuletzt am vergangenen Wochenende mit großem Vorsprung die verregneten und verkürzten Scottish Open. "Seit ich Profi bin will ich ein Major gewinnen. Es ändert sich nicht wirklich etwas - egal ob ich die Nummer 1 oder die Nummer 100 der Welt bin", meinte der 33-jährige. Der um fünf Jahre ältere Westwood stand schon mehrfach kurz vor dem Triumph, musste sich schließlich aber mit zweiten und dritten Plätzen zufriedengeben.

Rory McIlroy hat die höchste Hürde mit seinem grandiosen Triumph bei den US Open im Juni hingegen bereits gemeistert. Für diese Woche liegen alle psychologischen Vorteile beim 22-jährigen Nordiren. Im so jungen Jahren zwei Majors nacheinander zu gewinnen, das hat aber selbst Woods nicht geschafft.

Unverkrampft

McIlroy hat im Unterschied zu Donald und Westwood nichts zu verlieren und kann unverkrampft aufspielen. "Der Sieg hat eine große Last von meinen Schultern genommen. Es ist ein gutes Gefühl, das erste Major gewonnen zu haben und auf das nächste losgehen zu können", so McIlroy. Donald sieht den Youngster aber dennoch unter größerem Druck. "Rory ist für viele der Favorit und das zu recht. Ich bin sicher, es wird sich viel Aufmerksamkeit auf ihn konzentrieren und vielleicht auch mehr Druck", mutmaßte der Engländer.

In den vergangenen 18 Austragungen des ältesten Golfturniers nahmen die US-Golfer elfmal den Siegercheck und den Claret Jug, die begehrte Trophäe in Form einer Weinkanne, über den Atlantik mit. Den Profis von den Inseln blieben in dieser Zeit nur drei Erfolge. Der Schotte Paul Lawrie gewann 1999 völlig überraschend, der Ire Padraig Harrington siegte zweimal in Folge (2007, 2008). Im Vorjahr setzte sich der Südafrikaner Louis Oosthuizen vor Westwood und McIlroy durch.

Routinier Brier gibt sich vor seiner sechsten Open-Teilnahme gelassen, kennt er den Kurs im Royal St. George's Club (Par 70) doch bereits aus dem Jahr 2003 (Rang 46). "Die Gänsehaut hält sich in Grenzen. Der Platz hat sich kaum verändert", stellte der 43-Jährige fest, der am Donnerstag bereits um 07.52 Uhr MESZ in die erste Runde startet.

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