Briten in London mit Mannschaft der Superlative

Bradley Wiggins feiert seinen Sieg bei der Tour de France mit der britischen Flagge vor dem Arc de Triomphe.
Der Slogan der britischen Olympia-Mannschaft klingt nicht gerade bescheiden.

"Our Greatest Team". Zu den Heimspielen in London schicken die Briten eine Mannschaft der Superlative. Mitsamt reitender Queen-Enkelin Zara und Tour-de-France-Triumphator Bradley Wiggins. Insgesamt 542 Athleten stark ist das Team GB und damit das größte aller 204 Nationen.

Großbritannien ist als einzige Nation in allen Sportarten dabei: Die USA bieten kein Handball-Team auf, Russland hat weder Fußballer noch Hockeyspieler am Start. Auch die Briten haben normalerweise keine Handball-Nationalteams: Per Casting funktionierten sie aber Sportler aus anderen Sportarten zu Handballern um. Und suchten per Internetaufruf Handballer mit britischem Pass aus Europa zusammen.

Gebürtige Ausländer mit britischem Pass gibt es einige im Team, und manch Boulevardblatt schimpfte schon über die "Plastik-Briten". Die in Kuba geborene Dreisprung-Hallen-Weltmeisterin Yamile Aldama reagiert darauf verletzt und sagt: "Ich bin nicht aus Kunststoff."

Die größten Medaillenhoffnungen ruhen auf den Ruderern, den Seglern, den Schwimmern und den Radfahrern. Auf der Bahn wollen wieder Hoy und sein weibliches Superstar-Pendant Victoria Pendleton auftrumpfen. Auf der Straße gehören der diesjährige dreifache Tour-de-France-Etappensieger Mark Cavendish und im Zeitfahren Wiggins zu den Top-Favoriten. Im Schwimmen Rebecca Adlington und im Segeln der dreimalige Goldmedaillengewinner Ben "King Ben" Ainslie.

Tennis-Ass Murray beschwört den "Sommer meines Lebens". Und Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe ist die britische Teilnehmerin der Herzen. "Persönlich wünsche ich mir für Paula ein Happy End mit einer olympischen Medaille", sagt der zur Neutralität verpflichtete Organisationschef Sebastian Coe.

Last but not least gibt es ja noch Royal Zara Phillips. Die Vielseitigkeitsreiterin und Lieblingsenkelin der Queen hatte bisher zweimal olympisches Pech: Vor den Spielen 2004 (Athen) und 2008 (Peking) verletzte sich ihr Pferd. "Geil" nannte die 31-Jährige nun unschicklich ihre Last-Minute-Nominierung für London. Sie tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Prinzessin Anne, 1976 in Montreal dabei.

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