Als Großmaul Haye aus dem Ring geprügelt wurde
Große Ankündigungen hatte er gemacht, der David Haye. "Ich werde ihm den Kopf zwischen den Schultern wegschlagen."
Stunden später wurde der Brite selbst von Landsmann und Außenseiter Tony Bellew aus dem Ring geprügelt. Bellew, der sich selbst nach eigenen Angaben während des Kampfes die Hand brach, profitierte in diesem Schwergewichtskampf unter den Augen von Tennis-Legende Boris Becker und Sängerin Ellie Goulding von einer Achillessehnen-Verletzung seines Gegners in der sechsten Runde. "Ich habe mir in der zweiten oder dritten Runde die Hand gebrochen. Aber ich fühle den Schmerz nicht, ich denke nur an den Sieg", sagte Bellew, der im letzten Rocky-Film "Creed" eine Nebenrolle gespielt hatte.
Am Samstag gab es für ihn die Hauptrolle. Haye, der 2011 seinen Schwergewichts-Gürtel in Hamburg an Wladimir Klitschko verloren hatte, taumelte fortan durch den Ring und ging in der elften Runde schwer getroffen in die Seile und flog sogar aus dem Ring heraus.
Abgesang
Der 36-Jährige rappelte sich noch einmal schwerfällig auf, doch direkt im Anschluss kam das Handtuch aus seiner Ecke geflogen. Haye hält nun bei 28 Siegen und drei Niederlagen. Beim 34-jährigen Bellew sind es 29 Erfolge, zwei Niederlagen und ein Remis.
Der Sieger, der aus dem Cruisergewicht kommt, hat nun beste Aussichten auf einen WM-Kampf im Schwergewicht. "Ich denke, er könnte in Großbritannien gegen Deontay Wilder oder Joseph Parker boxen", sagt sein Manager Eddie Hearn. Der US-Amerikaner Wilder ist Titelträger der WBC, der Neuseeländer Parker ist WBO-Champion.
Bellew ist übrigens bekennender Fan des Premier-League-Klubs FC Everton. Nach dem Fight kündigte er an, er könne sich auch einen Rückkampf gegen Haye im Liverpooler Fußballstadion Goodison Park vorstellen.
Gratulanten
Zumindest gratulierten Everton-Coach Ronald Koeman und auch Manchester-United-Star und Ex-Everton Profi Wayne Rooney Bellew nach seinem Triumph in der ausverkauften O2 Arena bei Twitter.
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