Der K.o.-Schlag des Jahres

Ich kann nicht glauben, was er mir angetan hat", lautete der erste Kommentar des sichtlich geschockten Schwergewichtlers Will Quarrie nach dem Kampf mit Izuagbe Ugonoh. Der Pole mit nigerianischen Wurzeln hatte seinen neuseeländischen Gegner mit einem Schlag förmlich aus dem Ring gefegt.

Es lief die Runde zwei im neuseeländischen Invercargill als "Izu" Ugonoh zu einer rechten Geraden ausholte und "The Rock" Quarrie mitten ins Gesicht traf. Der Lokalmatador wurde gleich ohnmächtig, flog durch die Seile und blieb mit dem Oberkörper aus dem Ring hängend auf dem Boden liegen. Für den 1,96 m großen Polen war es der 13. Sieg seiner Profikarriere, zehn davon gewann er nach einem K.o. Für den Geschlagenen war es die vierte Profi-Niederlage, die erste durch ein K.o.

"Das erste Mal, dass ich K.o. ging und beinahe eine Million Menschen hat's gesehen", drückte Quarrie vor einigen Tagen sein Leid im Facebook aus. Inzwischen hat sich diese Zahl verdoppelt, die Tendenz ist steigend. "Jedes Mal, wenn sich jemand das Video ansieht, fühlt es sich für mich wie ein neuer Schlag an", sagt der plötzlich populär gewordene Boxer. "Wenn ich an der Ampel stehe, schreien mir die Leute zu: 'Ey, du bist doch der Typ aus dem Video!" Ich werde überall erkannt. Ich bekam mehr Publicity als der Hauptkampf an diesem Abend. Und jede Publicity ist gut, nicht wahr?"

Da wird er wohl Recht haben, der gute "Felsen". Weh getan hat's trotzdem - sogar beim Hinsehen.