Beachvolleyball nach Corona: Wie eine Sportart zurückkehrt

BEACH-VOLLEYBALL WM: DOPPLER / HORST (AUT) - KANTOR / LOSIAK (POL)
Ende Juni gibt es zumindest nationale Spiele. Clemens Doppler und Alexander Horst verlängern bis Olympia.

10.000 Menschen, die meisten in Badehose bzw. Bikini, dicht aneinandergedrängt – die Sonne holt das Letzte aus den Hautporen heraus. Es ist die Mischung aus Show auf dem Spielfeld und der Kulisse auf den Tribünen, die Beachvolleyball ausmacht.

Und dann kam Corona.

Veranstaltungen wie das Vienna Beach Major auf der Donauinsel sind aus heutiger Sicht undenkbar geworden. Damit wurde einer Sportart die Lebensgrundlage entzogen. Österreichs Profis leben davon, dass sie bei zumindest einem großen Turnier in Österreich ihre Sponsoren präsentieren können. Und wenn dann auch noch ein internationaler Erfolg oder eine Olympia-Teilnahme dazukommt, dann darf gefeiert werden.

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Die unvorstellbare Kulisse auf der Donauinsel

Hoffnung 2021

Doch momentan weiß niemand, wie es weitergehen kann. Olympia in Tokio wurde um ein Jahr auf 2021 verschoben, die Qualifikationsturniere wurden 2020 alle abgesagt. Die Hoffnung ist, dass es im Frühjahr 2021 mit internationalen Turnieren wieder losgeht.

Sicher ist nur, dass sich durch die Olympia-Verschiebung auch die Karrieren von Clemens Doppler (39) und Alexander Horst (37) um ein Jahr verlängert haben. Statt Tokio 2020 ist jetzt Tokio 2021 das große Ziel der beiden. Horst ist sich aber sicher: „Solange das Virus irgendwo auf der Welt noch aktiv ist, wird es keine großen Turniere geben. Man kann ja nicht Sportler von dort während der Olympia-Qualifikation ausschließen.“

Frage des Alters

Dass der Weg so lange werden würde, hätte sich Alexander Horst nie vorstellen können. Scherzend sagt er: „Wir haben dann eine fast zweijährige Vorbereitung auf die nächste Saison.“ Wie sich in ihrem Alter die Olympia-Verschiebung auswirkt, traut sich Horst nicht zu sagen: „Einerseits hat Clemens mehr Pausen für seine Knie, andererseits werden wir natürlich nicht jünger. Die Auswirkungen werden wir erst dann sehen.“

Richtig trainieren können die Beachvolleyballer aus Österreichs Nationalteam erst seit dieser Woche. „Wir hatten unsere Corona-Tests. Da alle negativ waren, können wir jetzt auch Spielzüge trainieren“, sagt Horst. Davor musste auch auf dem Spielfeld der Abstand von zwei Metern eingehalten werden.

Als seine Ausgleichssportarten Tennis und Golf noch verboten waren, musste der leidenschaftliche Wettkämpfer ausweichen. „Dann habe ich Playstation gespielt. Ich brauche den Wettkampf.“

Die Turniere 2020

Bald wird er den sportlichen Vergleich zumindest auf nationaler Ebene wieder haben. Im Rahmen des Champions Cup wird es von 26. Juni bis 11. Juli Einladungsturniere mit den besten zwölf Damen- und Herren-Teams in Graz, Klagenfurt, Salzburg und Wien geben. Wenn alles klappt, findet im Anschluss die Austrian Beach Tour mit sechs Turnieren und der Staatsmeisterschaft statt. Mit bis zu 1.000 Zuschauern.

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