Aderlass bei Basketball-Meister Güssing

Matthias Zollner nahm einige Veränderungen vor.
Headcoach Matthias Zollner und zwei US-Amerikaner verlassen den Klub.

Basketball-Meister Güssing steckt in argen finanziellen Nöten. Nun hat bei den Knights das große personelle Aufräumen begonnen. Wie der Klub am Freitag auf seiner Facebook-Seite bekanntgab, wurde die Zusammenarbeit mit Erfolgscoach Matthias Zollner beendet. "Wir weisen dezidiert daraufhin, dass wir uns aus Kostengründen von ihm trennen haben müssen", heißt es in der Mitteilung der Burgenländer.

Zudem hat Güssing all seinen Legionären angeboten, den Klub verlassen zu können. Die beiden US-Amerikaner Bradford Burgess und Jerrell Wright, die Offerten anderer Klubs auf dem Tisch haben, entschieden sich das Angebot der Klubführung anzunehmen und verließen bereits die Knights.

Ob der Meister der Jahre 2014 und 2015 den Spielbetrieb aufrechterhalten kann, bleibt fraglich. "Die bisherige Saison konnte finanziert werden, dennoch sind die nächsten Monate nach wie vor nicht zu 100 Prozent gesichert. Da die Knights nicht das Risiko der letzten Saison eingehen wollen, wird das Team nun reduziert", heißt es in der Aussendung.

Geplatzte Sponsorenverträge

Güssing-Obmann Reinhard Koch begründete den finanziellen Engpass mit zwei geplatzten Sponsorverträgen. "In der vergangenen Saison haben zwei Verträge nicht gehalten, dadurch ist ein Loch entstanden", sagte Koch und stellte klar, dass die Trennung von Zollner und den Legionären zur Minimierung des Risikos erfolgt sei.

Weitere Abgänge im nur noch sehr dünnen Güssing-Kader bis zum nationalen Transferschluss am 28. Februar sind denkbar. Auch den österreichischen Spielern ist die Auflösung ihrer Verträge freigestellt worden. "Das ist nicht ausgeschlossen", meinte Koch auf einen möglichen weiteren Aderlass angesprochen, der auch die österreichischen Teamspieler Thomas Klepeisz, Moritz Lanegger und Sebastian Koch betreffen könnte.

Den Bundesligaspielbetrieb will Koch aber jedenfalls über diese Saison hinaus fortsetzen. "Wir wollen unbedingt den Ligaplatz für 2016/17 behalten", betonte Koch im Gespräch mit der APA. Er räumte aber ein, dass es Rückstände bei der Krankenkasse gebe. "Die sind bewältigbar, wenn die Verträge halten."

Trotz-Sieg

Am Abend erlebten die Knights auch auf dem Court eine Hochschaubahn der Gefühle. Der Tabellen-Leader setzte sich bei den Traiskirchen Lions nach einer klaren Führung im Finish noch hauchdünn mit 68:66 (35:21) durch.

Nur sieben Spieler bildete die "Rumpftruppe" der Gäste, die bis zum Umfallen kämpfte. Obwohl die Güssinger zur Pause mit 14 Zählern und in der 23. Minute sogar mit 41:25 führten, ging den Gästen im Schlussviertel wie fast erwartet etwas die Luft aus. Bis zu fünf Punkte gerieten die Knights bereits in Rückstand, ehe Thomas Klepeisz 2,2 Sekunden vor der Schluss-Sirene mit einem Dreipunkter aus einem 65:66-Rückstand noch einen 68:66-Erfolg machte.

Durchaus spannend ging es auch in Fürstenfeld zu, als die Panthers gegen die Bulls aus Kapfenberg ein 40:50 zur Halbzeit noch zum 90:82 wandelten. Und in Klosterneuburg führten die Dukes gegen die Swans aus Gmunden schon mit bis zu 31 Punkten Vorsprung, im Schlussviertel drehten die Gäste aber noch auf und kamen noch bis auf vier Zähler heran. Am Ende siegten die Klosterneuburger noch mit 80:71. Das vierte Spiel des Tages entschieden die Gunners Oberwart bei WBC Wels mit 83:77 für sich.

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