BC Vienna erstmals Meister

Etwa 20 Kilometer liegen zwischen Wien und Schwechat. Von Oberwart fährt man rund 100 Kilometer länger zum Ziel in Niederösterreich. Und dennoch schien Schwechat am Mittwochabend eine burgenländische Provinz zu sein. Der Grund: Das Basketball-Finale zwischen BC Vienna und den Gunners im ausverkauften Multiversum.
850 Oberwart-Fans waren mit Bussen angereist, auf den Straßen nahm die Frequenz der burgenländischen Fahrzeuge schon eine Stunde vor Beginn sprunghaft zu. Und auch auf den Tribünen schienen die Modefarben des Abends eher Blau-Weiß zu sein, denn Rot. Sogar ein paar Fans des Noch-Meisters Klosterneuburg hatten sich auf die Nordtribüne verirrt, um die Oberwarter lautstark zu unterstützen – man kennt sich eben und ist befreundet.
Und am Ende war man dann gemeinsam enttäuscht, während die Spieler des BC Vienna nach dem 68:55-Sieg mit dem Meisterpokal über’s Parkett tanzten. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gelang es dem Klub den Meistertitel in die Hauptstadt zu holen.
Heißer Kampf

Die letzte Liga-Partie dieser Saison startete mit viel Tempo und einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Finalisten. Zur Mitte des ersten Abschnitts konnten sich die vermeintlichen Hausherren, die aufgrund der EM der Rhythmischen Gymnastik aus der Stadthalle ausweichen mussten, absetzen. Doch mit Ablauf der ersten zehn Minuten waren die Gunners auf 16:14 herankommen.
Im zweiten Viertel ging der Paarlauf zunächst weiter, ehe es dem BC Vienna doch gelang einen Sieben-Punkte-Vorsprung in die Pause zu retten – 35:28 stand es zur Halbzeit.
Je weniger die Minuten auf der Uhr, desto höher wurde die Schrittfrequenz von Gunners-Trainer Thomas Johnson an der Seitenlinie. Ein besorgter Blick auf die Anzeigetafel: 55:47 und nur noch sechs Minuten auf der Uhr. Auch BC Vienna-Coach Andrea Maghelli hielt es längst nicht mehr auf seinem Stuhl, während die Optimisten unter den Oberwartern noch das bunte Meister-Confetti fliegen ließen.
Und während die Schlusssirene durch die Halle tönte, waren es dann plötzlich die Wiener, die akustisch überlegen waren.
BC Vienna - Gunners Oberwart 68:55 (35:28)
Schwechat, 2.500 Zuschauer Beste Werfer: Boylan 22, Ray 20 bzw. Hinson 19, Boxley 12 Endstand der Serie: 3:2
Auszeichnungen
Wertvollster Spieler der Saison (MVP): Seamus Boxley (Oberwart)
Bester österreichischer Spieler der Saison (MVAP): Thomas Klepeisz (Güssing)
Bester Spieler der Finalserie (Finals MVP): Shawn Ray (Vienna)
Basketball-Meister seit 1987 | |
1987 | BK Klosterneuburg |
1988 | BK Klosterneuburg |
1989 | BK Klosterneuburg |
1990 | BK Klosterneuburg |
1991 | UB Möllersdorf |
1992 | SPI Wien |
1993 | UKJ St. Pölten |
1994 | UB Möllerdorf |
1995 | UKJ St. Pölten |
1996 | UKJ St. Pölten |
1997 | UKJ St. Pölten |
1998 | UKJ St. Pölten |
1999 | UKJ St. Pölten |
2000 | Traiskirchen Lions |
2001 | Bears Kapfenberg |
2002 | Bears Kapfenberg |
2003 | Bears Kapfenberg |
2004 | Bulls Kapfenberg |
2005 | Swans Gmunden |
2006 | Swans Gmunden |
2007 | Swans Gmunden |
2008 | Fürstenfeld Panthers |
2009 | WBC Wels |
2010 | Swans Gmunden |
2011 | Oberwart Gunners |
2012 | BK Klosterneuburg |
2013 | BC Vienna |
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