Angelo Dundee: Der Star in der Ringecke

Alis Trainer war manchmal auch ein Schutzengel. Der Boxer dankte es mit Loyalität.

Einige Male hat Angelo Dundee seinen Schützling im Ring gerettet. Am 18. Juni 1963 schlug der britische Europameister Henry Cooper im ausverkauften Wembleystadion von London den 21-jährigen Cassius Clay in der 4. Runde mit einem linken Haken zu Boden. Nur der Gong bewahrte den halb bewusstlosen Amerikaner vor dem K.o.

Dundee bemerkte, dass sich Clay nie in einer Minute – so lange dauert die offizielle Ringpause – erholen konnte. Deshalb schlitzte er heimlich den Boxhandschuh auf und meldete sofort dieses "Unglück". Neue Handschuhe aufzutreiben dauerte mehr als drei Minuten … und in vier Minuten hatte sich Cassius so gut erholt, dass er Cooper in der nächsten Runde k. o. schlug. Bereits im nächsten Kampf besiegte er Weltmeister Sonny Liston und wurde zum ersten Mal Weltmeister. Ohne diesen "Taschenspieler-Trick" im Wembleystadion wäre Alis Karriere des wohl anders verlaufen.

Clay trat nach dem Titelgewinn zum Islam über und nannte sich fortan Muhammad Ali. Jahrelang forderte Alis militante Moslemgemeinde, die Nation of Islam, dass er sich von Dundee trenne. Er lehnte ab: "Angie ist doch kein Weißer, er ist nur Italiener. Und gegen die hab’ ich nichts."

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