Abschied von einem Vorbild für Fairness

Lange Jahre verfasste Huber im Kurier die Kolumne "Plus und Minus".
Im 89. Lebensjahr verstarb Josef "Pepi" Huber.

Keiner hielt als Sportressortleiter des KURIER so lange (= 17 Jahre) durch wie Josef "Pepi" Huber. Obwohl ihm der Redaktionsstress und der tägliche Kampf um einen höheren Stellenwert für den Sport ein Herzleiden beschert hatte. Jetzt ist Huber im 89. Lebensjahr gestorben. Der Autor etlicher Sportbücher galt als die personifizierte Seriosität. Seine Bescheidenheit ging so weit, dass in anderen Zeitungen größere Tennis-Berichte über seine Tochter erschienen als im KURIER. Im Mai 1986 aber war auch im eigenen Blatt eine Schlagzeile über sie nicht mehr zu verhindern – als Petra Huber als erste Österreicherin einen Tennis-Grand-Prix gewann.

Mit der gleichen Ernsthaftigkeit, mit der der dreifache Vater die Karriere seiner jüngeren Tochter unterstützte, wog Huber in seiner Kolumne "Plus und Minus" im Fuß-, Handball und Eiskunstlauf ab. Sportgrößen wie Ingrid Wendl, Trixi Schuba, Emmerich Danzer, Harry Dittert, Herbert Prohaska und Josef Hickersberger schätzten ihn wegen seiner Fairness. Nach Dienstreisen verrechnete Huber dem Unternehmen weniger als er ausgegeben hatte. Auch lud er die Schuld stets auf sich, wenn Jungkollegen den Redaktionsschluss überzogen. Nicht nur deshalb wird Josef Huber für den Verfasser dieser Zeilen ewiges Vorbild bleiben.

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