Piraten werben auf Pornoseite

Kreativ platzierte Wahlwerbung der Piratenpartei.
"Johanna möchte dir zuschauen!": Auf YouPorn sieht man seit Kurzem auch politische Inhalte.

Während die Piraten in der Bundeshauptstadt mit dem Wahlbündnis "Wien Anders" antreten, hat es in Oberösterreich nicht zur Kandidatur gereicht. Lediglich in Linz versuchen die Netzpolitiker, mit ihrem kleinen Budget Wahlkampf zu machen. Dabei greift man schon mal zu ungewöhnlichen Mitteln: Auf der Pornoseite YouPorn.com findet man einen Banner der österreichischen Piratenpartei. Von diesem aus sieht man Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), darüber den Text "Johanna möchte dir zuschauen!"

Claus-Peter Wiesinger, der Linzer Spitzenkandidat der Piraten, meint dazu: "Wir sind uns bewusst, dass politische Inhalte auf Seiten wie Youporn unüblich sind. Als junge Partei möchten wir aber die Chance nutzen, in die Komfortzone der Internetuser einzudringen, um dort die drohende Gefahr der Massenüberwachung zu thematisieren". Das Bild der Innenministerin habe man gewählt, da sie eine treibende Kraft im Ausbau des Überwachungsstaates sei. Mit diesem Statement nehmen die Piraten Bezug auf das geplante Staatsschutzgesetz, welches Anfang Oktober im Parlament diskutiert werden soll.

Auf Nachfrage des KURIER bestätigt ein Sprecher der Piratenpartei, dass ein solches Werbebanner auf YouPorn wesentlich weniger kostet als ein herkömmliches Inserat. Laut einer Statistik der Amazon-Tochter "Alexa" ist YouPorn auf Platz 45. der meistgeklickten Websites in Österreich. Vielleicht also gar keine dumme Idee.

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