Günstige Auftragslage soll Wirtschaft beleben
Die Nationalbank erwartet für das zweite und dritte Quartal ein Wachstum des BIP von +0,2 Prozent bzw. +0,3 Prozent. Die Prognose geht davon aus, dass die weiteren Entwicklungen in Griechenland zu keinen groben Verwerfungen im Euroraum führen. Im ersten Jahresviertel und auch in den Quartalen davor lag das Wachstum noch bei nur +0,1 Prozent. Die Wirtschaftleistung zeigte damit in den vergangenen Monaten keine Dynamik. Österreich konnte bisher nicht von den positiven Entwicklungen im Euroraum profitieren. Zu groß war die allgemeine Verunsicherung, wodurch die Konjunkturentwicklung gebremst wurde. Der Russland-Ukraine-Konflikt, die anstehende Steuerreform und das Hypo-Debakel waren Schuld für die eher schlechte Stimmung. Hinzu kommt auch die weiterhin schlechte Lage auf dem Arbeitsmarkt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist weiter kräftig, allerdings hat er sich in den Monaten Mai und Juni abgeschwächt.
Die OeNB glaubt, dass die Unternehmen im weiteren Jahresverlauf vom schwächeren Euro, einem günstigen internationalen Umfeld und niedrigen Energiepreisen profitieren werden und ihre Auftragslage verbessern können. Das soll auch die Investitionen wieder ankurbeln. Seit Jahresbeginn nehmen die Umsätze im Einzelhandel zu, was auf eine Belebung des Privatkonsums hindeutet – noch vor Inkrafttreten der Steuerreform Anfang 2016. Auch die Erwartungen in die Exportumsätze sind im positiven Bereich. Die Voraussetzungen für eine moderate Erholung der österreichischen Wirtschaft sind also gegeben.
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