Vonn auf Olympia-Piste Schnellste, Stuhec vor Abfahrtskugel
Stuhec hat drei der bisher sechs Weltcup-Abfahrten in diesem Winter gewonnen und wurde in St. Moritz Weltmeisterin. 437 Zähler hat sie auf dem Konto, es folgen die Schweizerin Lara Gut (360), die verletzungsbedingt aber nicht mehr eingreifen kann, und mit bereits großem Abstand die Italienerin Sofia Goggia (300). Goggia ist die Einzige, die Stuhec das Kristall noch streitig machen kann.
Beste Österreicherinnen sind Nicole Schmidhofer auf Platz acht (155) und Christine Scheyer auf neun (150). Die WM-Zweite Stephanie Venier (13.) und Ramona Siebenhofer (19.) hätten die Qualifikation für das Finale der Top-25 in Aspen ebenfalls geschafft, nicht aber beispielsweise Tamara Tippler (32.) und Elisabeth Görgl (38.), denen in Südkorea daher nur jeweils ein Toprang weiterhilft.
Im ersten Training verwies WM-Bronzemedaillengewinnerin Vonn um 0,17 Sekunden Stuhec auf Platz zwei und um 0,59 Goggia auf drei. Dahinter folgte - allerdings mit Torfehler - Tippler (0,75). Görgl indes hatte als 41. mit Torfehler 4,87 Rückstand.
"Die Strecke ist super, sie gefällt mir gut. Aber der Schnee war heute sehr tot, da hat man nichts zurückbekommen, es war schwierig zu fahren, so macht es keinen Spaß", sagte Görgl, die am vergangenen Samstag als Super-G-Siebente ihr einziges Top-Ten-Ergebnis in diesem Winter erreicht und neue Zuversicht getankt hat. Die Steirerin hofft, dass es in der Nacht klar und kalt wird und die Piste anzieht und es "klappert", aber die Prognosen sagen weiterhin warme Temperaturen voraus. "Wenn es so bleibt, muss man beim Material reagieren, da kann man schon was machen."
Zweitbeste Österreicherin im Training war als Neunte, aber mit bereits 1,75 Rückstand, Siebenhofer. Sie lag unmittelbar vor Scheyer (1,92), Venier (1,95/Torfehler) und Schmidhofer (2,12). "Die Strecke ist sehr schön, sehr cool. Es sind sehr viele Wellen drinnen, sehr viel Gelände, das taugt mir ganz gut. Heute war es leider ein bisserl weich, weil es sehr warm war. Der Veranstalter hat viel probiert. Es war eine erste Besichtigungsfahrt", sagte Siebenhofer. "Darauf muss man sich einstellen, vielleicht kann man noch mit Salz arbeiten, damit es ein bisschen härter wird und man mehr spürt unter dem Ski."
Im Super-G sind in der Theorie noch neun Läuferinnen im Kugelkampf involviert. Darunter auch Venier, die als Vierte 81 Zähler Rückstand auf die führende Tina Weirather hat, und Weltmeisterin Schmidhofer, die als Sechste bereits 148 Zähler Rückstand aufweist. Scheyer (18.) und Görgl (20.) sind laut aktuellem Stand ebenfalls beim Saison-Kehraus in den USA mit dabei, u.a. Ricarda Haaser (27.) und Siebenhofer (29.) kämpfen noch um die Startberechtigung. Nur 16 Zähler hinter Weirather liegt Stuhec, die nach der Kombination damit auch beide Speed-Wertungen gewinnen könnte. Im Gesamtweltcup indes fehlen acht Rennen vor Schluss 298 Punkte auf die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin.
Zwiespältig sind die Gefühle der Rennläuferinnen, was das Alpine Zentrum in Jeongseon betrifft. "Es ist ein bisserl schwierig. Man will den Skisport in Asien fördern, aber ein Skigebiet rausstanzen, wo sonst nichts ist, das ist sehr fraglich", sagte Siebenhofer. "Es ist ein bisschen eigenartig, irgendwo im Nichts eine Strecke hinzubauen. Es ist auch keine Infrastruktur da, auch beim Hotel nicht. Da haben wir es sehr ruhig", sagte Görgl.
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