Venier nahm WM-Flow mit - Görgl hat noch Spaß am Skifahren

Venier nahm WM-Flow mit - Görgl hat noch Spaß am Skifahren
Stephanie Venier hat den Schwung von der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz in den Weltcup offenbar mitgenommen. Am Samstag fuhr die Abfahrts-Vizeweltmeisterin im Super-G in Crans Montana als Dritte erneut auf das Podium. "Zur Zeit macht es irrsinnig viel Spaß", sagte die Tirolerin. Elisabeth Görgl freute sich über ihren siebenten Platz und würde am liebsten die Zeit zurückdrehen.

Wie Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer war auch Venier in der kurzen Pause nach der WM in St. Moritz auf zahlreichen nicht-sportlichen Anlässen unterwegs. "Es war nicht so einfach, es war schon ziemlich stressig zu Hause in letzter Zeit. Aber das war guter Stress", erklärte die 23-Jährige, die von ihrer Heimatgemeinde Oberperfuß eine eigene Gondel erhielt.

Ihre Unbekümmertheit habe sie ob des ganzen Trubels aber nicht eingebüßt. "Deswegen kommen auch die guten Ergebnisse", meinte Venier. "Ich denke nicht zu viel nach, und ich habe brutal schnelle Ski, das weiß ich", umriss sie ihr Erfolgsgeheimnis. Am Samstag sei allerdings bei schwierigen Bedingungen auch die Startnummer drei "sicher ein bisschen ein Vorteil" gewesen.

Auf die kleine Kristallkugel für den Super-G-Weltcup geht Venier laut eigener Aussage nicht los, als Vierte liegt sie 81 Punkte hinter der Führenden Tina Weirather aus Liechtenstein. "Nein, nein. Ich fahre jetzt mein Rennen bis zum Finale, und hochgerechnet wird zum Schluss", erklärte die Inntalerin.

Görgl war über ihren siebenten Platz "echt überrascht". Zwar habe sie davor unter anderem mit den Europacup-Damen im Sarntal gut trainiert, wieder ein gutes Gefühl gefunden und sei auch Bestzeiten gefahren. Dennoch hätte sie nicht damit gerechnet. "Das hat mir natürlich schon getaugt, muss ich sagen", meinte die 36-Jährige, die nun nicht mehr von ihrem Karriereende sprechen will. "Ich habe noch nichts gesagt", stellte sie klar.

"Jetzt schauen wir einmal. Jetzt fliege ich nach Korea, dann wenn alles passt nach Aspen, dann schauen wir weiter", wollte sich die Doppel-Weltmeisterin von Garmisch 2011 nicht aus der Reserve locken lassen. Grundsätzlich hielt sie aber fest, dass sie nach wie vor noch viel Spaß habe.

"Das Skifahren kann so lässig sein, wenn man mit Freiheit und locker fährt. Wenn man vom Kopf unbedingt will, dann kann es so zach sein. Dann geht nichts, dann hat man keinen Erfolg, dann ist man eigentlich der Trottel vom Dienst. Man muss schauen, dass man sich auf sich selbst besinnt, und das sucht in sich, warum man das Ganze tut", sagte Görgl und klang dabei etwas wehmütig. "Ich hätte gern das ganze Jahr zurückgedreht."

Schmidhofer, die hinter Görgl Achte wurde, beklagte einen etwas verhunzten Lauf. "Ich bin oben schon nicht richtig gut reingekommen, und das hat sich dann fortgesetzt. Ich war immer ein bisschen hinterher und habe die Linie nicht gehalten", erklärte die Steirerin. "Trotzdem cool, dass es einen selektiven Super-G auch wieder einmal gibt."

Im Gegensatz zu Venier sei Schmidhofer mit dem Rummel um ihre Person nach der Weltmeisterschaft nicht so gut zurechtgekommen. "Es ist schon cool. Aber ich bin es einfach nicht gewohnt, dass mich so viele Leute anreden. Ich merke, dass ich mir selber dadurch einen Druck mache", erklärte die 27-Jährige. "Vor drei Wochen hat kein Mensch gefragt, was und wie ich was tue, und jetzt stehe ich immer mehr im Mittelpunkt. Mit dem muss ich jetzt so schnell wie möglich umgehen lernen."

Die Lockerheit, die sie sich vor der WM erarbeitet hatte, fehle ihr derzeit. "Es ist jetzt ähnlich, wie es Ende Dezember war, dass ich etwas verhalten fahre anstatt richtig Gas zu geben", meinte Schmidhofer. Die Kombination am Sonntag werde sie auslassen, da es am selben Tag für sie schon Richtung Südkorea gehe. "Dort kennt dich eh wieder keiner, dann sollte das wieder passen", habe sie ein gutes Gefühl für den Trip zum Olympia-Schauplatz von 2018.

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