Venier nach Veith-Verzicht vierte ÖSV-Starterin in Abfahrt

Venier nach Veith-Verzicht vierte ÖSV-Starterin in Abfahrt
Nach dem freiwilligen Verzicht von Anna Veith ist Stephanie Venier als vierte ÖSV-Starterin für die Damen-Abfahrt in St. Moritz nominiert worden. Weiters starten am Sonntag (12.00 Uhr, live ORF 1) für Österreich Nicole Schmidhofer, Christine Scheyer und Ramona Siebenhofer.

Super-G-Weltmeisterin Schmidhofer war wie Zauchensee-Abfahrtssiegerin Scheyer schon vorab fix nominiert worden, Siebenhofer hatte sich als Fünfte des zweiten Trainings qualifiziert. Weil bis zur Mannschaftsführersitzung am Freitag noch ein Trainingslauf für die Abfahrtsspezialistinnen am Samstag auf dem Programm stand, hatte die ÖSV-Führung mit der Nominierung der letzten Läuferin zugewartet.

Vizeweltmeisterin Anna Veith hatte nach dem Donnerstag-Training auch noch ernsthafte Ambitionen hinsichtlich eines Abfahrtsstarts geäußert. Die erst Ende Dezember nach langer Pause wegen einer schweren Knieverletzung zurückgekehrte Super-G-Olympiasiegerin und Weltmeisterin hatte da aufgrund ihrer Erfahrung noch auf das letzte Training bzw. einen Veith-Bonus gehofft.

Freitagnachmittag beendet sie das Thema selbst. "Mir ist wichtig, dass von unserem Team die Besten - die Ladies, die richtig viele Abfahrtskilometer in den Beinen haben, - für Österreich um die Medaillen kämpfen können", erklärte die Salzburgerin auf Facebook ihren Verzicht.

Nachdem das Samstagtraining der Damen zunächst von 14.00 Uhr auf 9.30 Uhr vorverlegt worden war, wurde es wegen der Wetteraussichten und der Priorität der um 12.00 Uhr angesetzten Herren-Abfahrt am Freitagnachmittag - für viele etwas überraschend - abgesagt.

"Damit mussten wir durch Trainerurteil entscheiden. Steffi Venier hat eine sehr gute Form und sich auch im Super-G sehr gut präsentiert, war bis zu ihrem Fehler sogar Erste", lobte ÖSV-Damenchef Jürgen Kriechbaum die Tirolerin. "Sie hat eine gute Form und war auch im Qualifikationstraining sehr schnell. Sie verdient diesen vierten Platz."

Von der frühzeitigen Absage des letzten Abfahrtstrainings war auch Kriechbaum etwas überrascht. "Das ist doch nicht ganz normal. Vor allem, weil Wetterbericht nicht so schlecht ist. Der Neuschnee ist leicht zu rutschen", argumentierte der Oberösterreicher. "Es war eine Jury-Entscheidung, die schon vor der Herrensitzung getroffen worden ist. Dem muss man sich fügen. Die letzte Möglichkeit einer Standortbestimmung fällt nun aber weg."

Abfahrtschef Roland Assinger meinte zur Nominierung: "Für mich haben alle vier das Potenzial, vorne mitzufahren. Das hat man schon bei Schmidhofer im Super-G gesehen. Jede hat das Potenzial, auf das Stockerl zu fahren", sagte der Kärntner. "Aber man wird auch Wetterglück brauchen", vermutet Assinger.

Die Entscheidung für Venier sei letztlich klar gewesen. "Ich bin punkto Qualifikation ein gebranntes Kind, das saugt total aus und das wollten wir vermeiden", erklärte der Ex-Rennläufer. "Durch Annas Entscheidung, sich auf den Riesentorlauf zu konzentrieren, konnten wir mit Tamara Tippler und Venier das entscheidende Gespräch führen. Es war gleich gegessen, beide haben es akzeptiert", so Assinger. "So können sich nun alle ausrasten und am Sonntag mit vollem Elan ins Rennen gehen."

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