Ski-Damen gespannt auf Test der Olympia-Piste 2018

Ski-Damen gespannt auf Test der Olympia-Piste 2018
Ein Jahr nach den Herren testen auch die Alpinski-Damen die Rennpisten für Olympia 2018 in Südkorea. In der Nacht auf Donnerstag steht im Jeongseon Alpine Center das erste von zwei Abfahrtstrainings auf dem Programm, am Wochenende geht es in Abfahrt (Samstag) und Super-G (Sonntag, jeweils 3.00 Uhr MEZ, live ORF eins) um Weltcuppunkte.

Die ÖSV-Damen sind direkt von den Rennen in Crans Montana via Mailand mit Korean Air und vier Tonnen Gepäck nach Seoul geflogen und von dort mit dem Bus ins Olympia-Revier weitergereist. "Alles hat gut geklappt. Die Leute hier sind total nett und hilfsbereit, auch das Essen passt", sagte Stephanie Venier.

Die Tirolerin hofft, den Schwung ihrer Silber-Fahrt bei der WM in St. Moritz nach Südkorea mitgenommen zu haben. "Die Rennpiste ist offenbar ziemlich wellig und hat viele Sprünge, das wird interessant und anfangs schwierig, weil es für alle neu ist. Insgesamt ist es aber recht lässig hier", befand die Tirolerin.

Vor allem Ilka Stuhec hofft, ein Jahr vor den Winterspielen in Pyeongchang die Weichen zu ihren ersten Kugelgewinnen zu stellen. Die slowenische Saison-Aufsteigerin führt im Abfahrts-Weltcup aber nur 37 Punkte vor der Italienerin Sofia Goggia, im Super-G hat die frisch gebackene Abfahrtsweltmeisterin 16 Zähler Rückstand auf Tina Weirather aus Liechtenstein.

Auch in der Gesamtwertung ist Stuhec acht Rennen vor Schluss bei 298 Zählern Rückstand auf Mikaela Shiffrin noch im Rennen, zudem weilt die junge Amerikanerin nur zum Training in Südkorea. Shiffrin kann aber danach in Squaw Valley und damit noch vor dem Aspen-Heimfinale alles klar machen.

ÖSV-Abfahrts-Trainer Roland Assinger hat die Piste, auf der in einem Jahr sowohl die Herren als auch die Damen in den Speedbewerben um Olympia-Medaillen fahren, inspiziert. "Sie ist sehr interessant, weil sie sehr viele Geländeübergänge hat", lautete sein Urteil. "Einzig was mir als Abfahrtstrainer ein bissl leidtut ist, dass dieses Gleitstück in der Dauer von sieben bis zehn Sekunden fehlt. Sonst ist alles da. Sprünge, Geländeübergänge und auch die Geschwindigkeiten passen. Von dem her ist es eine olympiawürdige Abfahrt."

Was freilich auch fehle, seien Angstpassagen. "Es gibt keine Stelle, wo man etwa in der Garmischer Hölle das Herz richtig in die Hand nehmen muss", lautete Assingers Urteil. Der Kärntner warnte aber sofort: "Wenn die Geschwindigkeit höher wird und die Piste eisiger ist, weil wir nächstes Jahr ja hinter den Männern fahren, kann die Sache ganz anders ausschauen." Die Herren fahren prinzipiell auf der gleichen Piste, starten allerdings etwas höher und nehmen im unteren Teil eine Abzweigung durch das "Drachental".

Auch Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer war nach der langen Anreise und zwei Tagen Skifahren auf den Trainingspisten schon gespannt auf das erste Training. "Der Nachtflug war kein Fehler. Alle hier sind sehr freundlich, manchmal fast schon zu zuvorkommend. Und auf heißes Essen stehen sie nicht so, aber das lässt sich aushalten", lautete ihr erstes Urteil.

Der Hinweis, dass man nicht zu viel auf der Rennpiste rutschen sollte, weil es sonst zu eisige werde, rang der Steirerin freilich ein Lächeln ab. "Das kann ich mir bei plus sieben Grad nicht wirklich vorstellen. Vielleicht, dass es dann aper wird, aber sicher nicht eisig."

Weil auch für sie die Strecke eine Unbekannte ist, müsse man besonders an die Aufgabe heran gehen, so Schmidhofer. "Ich bin schon am Auswendiglernen des Laufs. Es gibt ja noch keine Anhaltspunkte, aber viele Übergänge, alles schaut gleich aus. Alles ist weiß und rote Tore. Man sollte also wissen, wie viel Einzel- und Doppeltore und Wellen da sind. Es wird wirklich interessant."

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