Nachgefragt bei Marcel Hirscher nach Kombi-Silber

Nachgefragt bei Marcel Hirscher nach Kombi-Silber
Nachgefragt bei Skirennläufer Marcel Hirscher, der am Montag in der Alpinen Kombination in St. Moritz die Silbermedaille gewonnen hat:

Frage: Sie haben eine Medaille gewonnen und das gesteckte Ziel erreicht. Dennoch wirkten Sie nicht so richtig glücklich im Ziel...

Hirscher: "Ziel erreicht, das definitiv. Und die Interpretation über Glücklichsein und nicht ist dann Ihre. Meine ist die, dass ich mir gedacht habe, 'das gibt es nicht, schon wieder das Hundertstel'. So war es heuer, eine Vorgeschichte, die aus neun zweiten Plätzen in Weltcup in dieser Saison passiert. Was ja nichts Schlechtes ist. Andererseits habe ich jetzt eine Silbermedaille, wo ich mir denke, 'wie cool ist das'." Vor zwei Tagen bin ich vor der Klomuschel gehängt und habe mir gedacht, was tue ich da überhaupt? Und jetzt habe ich die Silbermedaille, ich bin ziemlich happy."

Frage: Wie ist Ihr Gesundheitszustand?

Hirscher: "Es könnte besser sein, braucht es aber nicht."

Frage: Gerade einmal eine Hundertstel hat entschieden. Knapper geht es nicht.

Hirscher: "Ex aequo wäre das nächste. Es ist heuer wirklich so, dass es sehr oft sehr knapp ist. Luca war zum Beispiel gestern im Abfahrtstraining pfeilschnell, da habe ich mir gedacht, was ist jetzt los? Im Slalom wissen wir, dass er unglaublich schnell fahren kann. Der Mann kann beides und hat schon schwer verdient heute Gold gemacht. Es ist auch ziemlich cool im Schweizer Sandwich zu sein. Weil ich einfach selbst weiß, wie toll es ist, im Heimatland zu gewinnen. Schladming - es wird niemals was toppen können, als wie bei einer Heim-Weltmeisterschaft gewinnen zu dürfen. Auf der anderen Seite haben wir heute schon ein Rennen gesehen, wo es schwierig war. Die Bedingungen waren grenzwertig, für die besten Abfahrer war es fast nicht mehr möglich und eigentlich schon sehr am Limit. Die Piste hat uns (Slalomfahrer/Anm.) heute mehr geholfen, als es recht ist, es war schon sehr, sehr weich. Ich hoffe, wir haben dann beim Slalom bessere Verhältnisse."

Frage: Werden Sie den Teambewerb am Dienstag bestreiten?

Hirscher: "Ich muss jetzt vorher ein bisserl zur Ruhe kommen und schauen, was ist mit meiner Energie los. Wie geht es mir. Priorität haben definitiv Riesentorlauf und Slalom, keine Frage für mich persönlich. Deswegen bin ich da. Sollte ich fit genug sein, wäre es mir eine große Ehre, mit Österreich in den Teambewerb zu ziehen. Aber zuerst ins Zimmer und duschen und was essen und schauen, ob das Schlechtsein ist, weil ich noch nichts gegessen habe, oder ob mir immer noch schlecht ist. Ich muss dann einfach Prioritäten setzen. Grundsätzlich würde es mich freuen, nur muss ich wirklich ganz vorsichtig mit meiner Energie umgehen, die sicherlich nicht bei hundert Prozent ist."

(Aufgezeichnet von Birgit Egarter/APA aus St. Moritz)

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