Hirscher-Trainer Pircher "zittert bei jedem Tor"

Hirscher-Trainer Pircher "zittert bei jedem Tor"
Auch wenn Marcel Hirscher in den vergangenen Tagen einen lockeren Eindruck gemacht hat, entspannt hat sein Trainer Michael Pircher den WM-Slalom seines Schützlings mit anschließendem Goldmedaillengewinn nicht mitverfolgt. "Ich zittere bei jedem Tor, ob er nicht zu eng dabei ist. Aber er hat die Stabilität und Konstanz, dass er kaum ausscheidet. Und noch dazu immer schnell ist", sagte der Coach.

Nach Riesentorlauf-Gold am Freitag in St. Moritz war bei Hirscher große Erleichterung zu bemerken gewesen. Viele sahen Slalom-Gold zwei Tage später da nur als Formsache an. Mit Gold in der Tasche fährt es sich leichter, sagte auch Pircher, meinte aber: "Oft ist so, wenn man wenig Sorgen hat, hat man oft einmal wenig Spannung. Das hat sich letztes Jahr beim Weltcupfinale gezeigt, wo schon alles entschieden war. Diese Mal hat er die Spannung aufrechterhalten können. Er hat souverän gewonnen. Einfach traumhaft."

Pircher kam zum Schluss, dass es mit zwei Goldmedaillen in den technischen Bewerben und einer Silbernen in der Kombination nicht schlecht gelaufen sei. "Was will man mehr." Und wenn im Slalom nichts mehr gegangen wäre, wäre das auch egal gewesen. "Aber nun ist es noch einmal Gold geworden, ein Wahnsinn."

Hirscher hat es auch geschafft, seinen Coach zu überraschen. "Unglaublich, dass er jetzt über sechs Jahre so eine Leistung bringt. Konstanz und Stabilität sind echt einzigartig und das verwundert auch mich. Jeder verlangt es, jeder erwartet es. Und er bringt es." Hirscher sei auf einem Level "ganz, ganz hoch oben. Ich würde sagen, da gibt es kaum noch eine Steigerung. Schauen wir, dass wir das halten."

Hirscher hielt dem Druck des Topfavoriten stand, andere wie Henrik Kristoffersen nicht. Der Norweger wurde im Riesentorlauf und Slalom jeweils Vierter. "Vielleicht hat es noch einen Unterschied gemacht im Vergleich zum Kristoffersen, dass wir von Anfang an hier waren. Zwei Wochen am Stück. Da war schon ein bisschen Angst da, ob er den Energielevel bis zum Schluss hochhalten kann. Aber wie man gesehen hat, hat ihm das nichts getan, sondern ihn eher beflügelt", sagte Pircher.

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