Für Puelacher endete Super-G mit "eineinhalb Überraschungen"

Für Puelacher endete Super-G mit "eineinhalb Überraschungen"
Kurzfristig hat auch Andreas Puelacher daran geglaubt, dass das für Vincent Kriechmayr im WM-Super-G mit einer Medaille was werden könnte. Letztlich sorgten aber "eineinhalb Überraschungen" aus Kanada dafür, dass es nur Platz fünf für den Oberösterreicher wurde. Das ÖSV-Abschneiden beunruhigt Puelacher für die Abfahrt nicht.

Für Spannung war in der ersten Herren-Entscheidung in St. Moritz jedenfalls lange gesorgt, hatte doch Kriechmayr mit Startnummer eins stark eröffnet und blieben dann Mitfavoriten wie Peter Fill (ITA/11.) und Beat Feuz (SUI/12.) hinter ihm. "Da habe ich mir schon gedacht, das könnte sich ganz gut entwickeln. Bei Jansrud wusste ich, wenn er es runterbringt, ist er schneller. Dann kam Kilde. Und dann habe ich gewusst, einer fährt noch rein, leider war es kein Österreicher, sondern leider die Kanadier", schilderte der ÖSV-Rennsportleiter seine Gedanken.

Erik Guay siegte vor dem Norweger Kjetil Jansrud, seinem Landsmann Manuel Osborne-Paradis, Kilde und Kriechmayr. "Man ist da, um um eine Medaille mitzufahren, das haben wir leider nicht geschafft. Positiv sehe ich, dass Vinz ein starkes Rennen gefahren ist mit der Nummer eins. Und Max war lange auf Platz drei, hat riskiert und Fehler gemacht. Mit diesen zwei bin ich schon zufrieden, nur muss man es ins Ziel bringen auch", sagte Puelacher.

Titelverteidiger Hannes Reichel kam auf Platz zehn, Max Franz auf 13 und Marcel Hirscher auf 21. Matthias Mayer schied aus. "Mothl hat alles probiert, er ist leider früh ausgeschieden. Der Hannes hat nie richtig in den Lauf reingefunden, er hat die Richtung bei den Sprüngen nicht sauber hingekriegt. Auch Marcel hat alles probiert."

Für die Abfahrt macht er sich keine Gedanken. Die Materialabstimmung passe, das müsse sich jeder Rennläufer aber noch individuell anschauen, und die Form auch, wie man zuletzt gesehen habe. "Wir fahren schnell Ski, und im Endeffekt geht es um die ersten drei Plätze, man muss riskieren. Es ist nicht so gelaufen."

Für andere indes schon, was Puelacher durchaus überraschte. "Es sind eineinhalb Überraschungen auf dem Podest. Mit Erik habe ich schon eher gerechnet, aber zum engeren Kreis der Medaillenanwärter habe ich ihn auch nicht gezählt. Osborne hätte ich bei Gott nicht auf der Rechnung gehabt, tut mir leid. Aber wer hätte mit der Schmidi gerechnet'", verwies er auf den Überraschungssieg von Nicole Schmidhofer im Damenrennen. Guay habe vor allem im unteren Teil brutal riskiert, es sei ihm voll aufgegangen.

Aus dem österreichischen Lager wanderten viele Gratulationen zu den Kanadiern, die am Abend kurz auch im TirolBerg vorbei schauten. "Erik hat es sich verdient, er ist einer der besten Speedfahrer", sagte Reichelt. "Er war sicherlich nicht der Topfavorit, aber er hat schon eine gute Saison gehabt. Und Manni auf dem dritten Platz, dass sie das da so auf den Punkt bringen", meinte Mayer. "Erik ist unglaublich gefahren, Chapeau", zog Kriechmayr den Hut. "Saugeil", meinte Franz. "Bei Großereignissen ist Erik da. Er fährt gut und der Ski ist gegangen wie die Feuerwehr."

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