Am Ende kommt auch WM-Küken Gallhuber noch zu Einsatz

Am Ende kommt auch WM-Küken Gallhuber noch zu Einsatz
Beim Damenslalom am Samstag gibt Katharina Gallhuber ihr WM-Debüt. Damit kommen alle 14 nominierten ÖSV-Damen in St. Moritz zumindest zu einem (Trainings-) Einsatz bei der WM. Erstmals in der Geschichte hatte der ÖSV mehr Damen als Herren nominiert, die 19-jährige Niederösterreicherin schließt nun den Kreis.

Nur Mirjam Puchner konnte von den Damen wegen ihres im Abfahrtstraining erlittenen Beinbruchs kein Rennen bestreiten. Gallhuber fiebert ihrem WM-Einsatz auch deshalb entgegen, weil sie zwar schon vor Wochen für die WM nominiert worden war, aber erst relativ spät gegenüber Ricarda Haaser auch tatsächlich den Vorzug für den Slalom erhielt.

In der Zeit bis zur WM bestritt Gallhuber einige Europacupslaloms. Einem fünften Platz standen zwei Einfädler gegenüber, einmal beim Heimrennen auf dem Hochkar mit Weltcup-Besetzung. "Aber ich war schnell", betonte der Teenager aus Göstling, der irgendwann in den Spuren von Kindheits-Vorbild Kathrin Zettel fahren will.

Die ersten Förderer Gallhubers waren die Eltern sowie Großvater Siegfried. "Er hat mich nach dem Kindergarten oder der Volksschule zum Schlepplift im Steinbachtal gebracht und mich fahren lassen, bis es mich nicht mehr gefreut hat", erzählte Gallhuber, deren Mutter Michaela auch Skirennfahrerin war. Ihr erster Trainer war Ewald Mandl, Bruder des langjährigen ÖSV-Damenchefs Herbert Mandl.

"Es ist cool, dass man mir die Chance gibt, hier zu sein", bedankte sich Gallhuber in St. Moritz beim Skiverband. "Ich freue mich riesig auf den WM-Start und die Nervosität wird sich hoffentlich in Grenzen halten, weil ich es anlege wie ein Weltcuprennen." Zu Hause hatte Gallhuber "jede freie Minute" WM geschaut. "Ich habe mich riesig gefreut für alle, die eine Medaille für Österreich geholt haben."

Sie selbst sieht sich als "krasse Außenseiterin". Ihr bestes Weltcupergebnis war ein elfter Platz im Vorjahr in Flachau, im WM-Winter musste die Slalom-Vizeweltmeisterin bei den Junioren wegen einer Knochenprellung längere Zeit pausieren und ist bisher über Rang 17 nicht hinaus gekommen.

Sie wolle aber in der Schweiz dem internen Trend folgen. "Ziel ist, zwei gute Läufe zu fahren, mich gut zu präsentieren und eventuell mein bestes Karriere-Ergebnis zu schaffen", hat sich Gallhuber vorgenommen.

Gallhuber ging einst in die Ski-Hauptschule Lilienfeld, fuhr lieber Riesentorlauf, ist nun aber Mitglied des ÖSV-A-Kaders und auch des Slalomteams, das seit über zwei Jahren keinen Podestplatz mehr geschafft hat. "Der ÖSV hat gute Leute und es wird irgendwann auch im Slalom wieder klappen", ist die Atomic-Pilotin des SC Göstling-Hochkar überzeugt.

Einmal ins Zettels Spuren zu fahren, ist ein weiteres Ziel der leidenschaftlichen Fußballerin. "Dafür muss ich aber hart arbeiten und mich Jahr für Jahr steigern", ist Gallhuber bewusst.

Warum immer wieder gute Rennfahrer wie Thomas Sykora, Andreas Buder oder eben Zettel - auch Gallhubers Cousin Christoph Krenn hat es nun schon in den Weltcup geschafft - aus Göstling kommen? Gallhuber: "Wir haben einfach einen coolen Ski-Club dort."

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