ROMY 2015: Akademiepreise vergeben

ROMY 2015: Akademiepreise vergeben
Der Donnerstagabend stand ganz im Zeichen der Stars hinter den Kulissen. Der KURIER war live dabei.

Zwei Tage vor der großen ROMY-Gala in der Hofburg, bei der die Publikumslieblinge aus Film und Fernsehen ausgezeichnet werden, standen bei der Akademie-ROMY am Donnerstagabend zur Abwechslung all jene im Rampenlicht, die sonst nur hinter den Kulissen die Fäden ziehen.

Der KURIER berichtete live von der feierlichen Gala in der Wiener Hofburg. Der Event zur Nachlese:

LIVE

ROMY 2015: Akademiepreise vergeben

So, und das war's auch schon. Eine kurzweilige Gala, wie immer launig moderiert von Rudi John und Miriam Hie geht zu Ende. Wir bedanken uns für die Aufmerksamkeit und verabschieden uns mit allen Preisträgern auf einen Blick:

Bester Kinofilm: Oliver Berben &Tom Spieß „Frau Müller muss weg“

Beste Kamera Kinofilm: Leena Koppe „Gruber geht“

Beste Kamera TV-Film: Peter von Haller „Steirerblut“

Beste TV-Doku: Kurt Stocker & Danny Krausz „Der taumelnde Kontinent“

Beste Kino-Doku: Gerald Salmina „Streif – One Hell of a Ride“

Beste Regie TV-Film: Thomas Roth „Tatort: Deckname Kidon

Bestes Buch TV-Film: Konstanze Breitebner „Die Fremde und das Dorf“

Bestes Buch Kinofilm: Michael Sturminger „Casanova Variations“

Beste Programmidee: Markus Breitenecker & Team „2 Minuten 2 Millionen – Die Puls 4 Start Up Show"

Preis der ROMY Akademie: Lou Lorenz Dittelbacher & Matthias Schmelzer „ZIB 2 History“

Preis der Jury: Eva Pölzl & Marcin Kotlowski „Österreich Blick“ (R9)

Preis der Jury: Martin Thür „Klartext“ (ATV)

Akademie Platin ROMY® für das Lebenswerk: Karl Spiehs

Platin ROMY für das Lebenswerk

Standing Ovations für Laudator Otto Schenk und Karl Spiehs

"Im ganzen Urwald der Filmindustrie gibt es nur einen Menschen, dem ich so viel Freude und Wunder verdanke", lobt Schenk seinen Weggefährten Karl Spiehs.

"Er ist eine Institution der Güte. Wenn man bei ihm gefilmt hat, war man geborgen. Man war in eine Familie aufgenommen. Bis in alle Fugen verbreitete er etwas, was heute rar geworden ist."

"Ich muss mich bei ihm bedanken, dass er da ist. Und ich freue mich, dass er eine platinene ROMY bekommt. Von mir hätte er eine brillantene bekommen."

Und zum Schluss seiner Laudatio hat Schenk noch einen Tipp für alle Schauspieler im Saal parat: "Wenn Sie mit ihm drehen, nennen Sie nicht ihre Forderung, sondern warten Sie, bis er ihnen etwas anbietet, das ist meistens doppelt so hoch."

Der 84-jährige Karl Spiehs dankt es mit einer einfachen, aber starken Geste und drückt sich mit beiden Armen aus seinem Rollstuhl.

Bester Kinofilm

Maria Happel bekommt auch als Laudatorin großen Applaus. Sie präsentiert "Frau Müller muss weg" - eine Kinokomödie u.a. mit Comedy-Star Anke Engelke von Produzent Oliver Berben. Laut diesem handle es sich "im Grunde genommen um eine Dokumentation und keinen Kinofilm. Alle Beteiligten haben im Grunde genommen dieselben Erfahrungen mit ihren Kindern gemacht."

"Ich bin sehr stolz darauf, dass ich den Preis in Östereich bekomme, wo die Kultur so einen Stellenwert hat", freut sich Berben. Für den Produzenten ist es bereits die zweite ROMY. Im Vorjahr wurde er für „Verbrechen nach Ferdinand von Schirach“ ausgezeichnet.

Beste Programmidee

Elisabeth Gürtler präsentiert die goldenen ROMY für das "Puls4 Start-up-Team" und die Sendung "2 Minuten 2 Millionen".

Markus Breitenecker will schnell sprechen "damit nichts rausgeschnitten wird" - sein Dank gilt u.a. den Investoren, die diese Sendung erst möglich gemacht hätten. "Natürlich geht's auch um Quote, aber es geht auch um diesen Gründergeist, den wir hier promoten wollten."

Quasi als Beweis hat sich der Puls4-Chef Jury-Mitglied und also Investor Leo Hillinger mit auf die Bühne geholt. "Jeder glaubt, das Geld kommt von Puls4", meint der Promi-Winzer. "Aber wir zahlen alle selber. Das ist wichtig, das muss man sich merken".

Preis der Jury

Nicht wundern, heute werden zwei Jury-Preise verliehen. Denn ex aequo mit "Österreich Blick", wird heute Abend das ATV-Format "Klartext" mit Martin Thür ausgezeichnet.

Für die Laudatio haben sich die Gebrüder Moped eingefunden. Eine launige Laudatio des Kabarettduos, in der sie unter anderem fragen "was Bundeskanzler Faymann eigentlich beruflich macht".

Fragenstellen ist auch Martin Thürs Spezialität, mit dem Unterschied, dass er sie in "Klartext" meistens ernst nimmt. "Es feut mich sehr, dass wir uns diese Sendung getraut haben." Den Preis holte Thür sich mit seinem Redaktionskollegen ab. "Das ist eigentlich schon eine Redaktionssitzung - wir sind ein kleines Team".

Preis der Jury

Es geht Schlag auf Schlag - Edelgastronomin Eveline Eselböck vom Taubenkobel präsentiert bereits den Preis der Jury, die 9. Kategorie des Abends. Ausgezeichnet wird das Format "Österreich Blick". Für Eselböck definiert der bezaubernde Charme der Moderator Eva Pölzl das Format.

"Danke an meinen Ehemann Pius, dass du heute da bist und das Handy noch nicht angeschaut hast", denkt Pölzl auch an ihren Mann Pius Strobl, der als Eventmanager im ORF akuell für den Song Contest, der übrigens in genau einem Monat über die Bühne gehen wird, zuständig ist.

Beste TV-Doku

Wolfgang Maderthaner, österreichischer Historiker und Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs, hat sich zunächst gewundert als Laudator ausgesucht worden zu sein. "Der Glamourfaktor eines Archivars ist ja doch sehr begrenzt."
Das Missverständnis habe sich dann aber bald aufgeklärt. Schließlich sei der Preisträger ein langjähriger Freund:

Kurt Stocker bekommt die ROMY für die Dokumentarreihe "Der taumelnde Kontinent", die, basierend auf dem Buch von Philipp Bloom, die Geschichte Europas zwischen 1900 und 1914 erzählt.

Stocker: "Ich hoffe, die Sender trauen sich, für qualitätvolle Produktionen Geld in die Hand zu nehmen. Dazu möchte ich aufrufen."

Beste Kamera Kinofilm

Nach der besten Kamera für einen Fernsehfilm, präsentiert Puls4-Moderatorin Silvia Schneider nun die ROMY für die beste Kamera in einem Kinofilm.

Leena Koppe wird für ihre Arbeit in der Verfilmung des Doris Knecht-Romans "Gruber geht" ausgezeichnet. Schneider lobt die "intuitiven Bilder" Koppes. "Diese Bilder würde man so nie in sein Fotoalbum kleben, und trotzdem ergreifen sie uns.

Koppe bedankt sich bei Regisseurin Marie Kreutzer - und vergisst auch nicht auf einen Missstand hinzuweisen: "Es gibt nur 2 Prozent Kamerafrauen in Österreich - ich hoffe, es gibt bald mehr."

Beste Kamera TV Film

Julia Cencig, die frisch gebackene Ermittlerin in SOKO Kitzbühel, lobt den unbestechlichen Blick des Kameramannes Peter von Haller, der im ORF-Landkrimi "Steirerblut" in ruhigen, kraftvollen Bildern davon erzähle, dass Steirer Blut dicker als Wiener Wasser ist. Übrigens, sie selbst durfte auch mitspielen: "Allerdings als Leiche."

Peter von Haller hält sich kurz: "Danke an die Akademie. Und danke auch an Regisseur Wolfgang Murnberger, mit dem ich diesen Film machen konnte. Ich hoffe, es werden noch ein paar mehr.

Bestes Buch TV-Film

Laudator August Schmölzer schwärmt: "Konstanze Breitebner ist erst einmal ein toller Mensch und eine spannende Schauspielerin. Punkt. Und sie ist auch eine im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Drehbuchautorin".

"Nie hat sich etwas durch Anpassung zum Positiven verändert - also gehen wir diesen Weg weiter, der der deinige ist. Lauwarm gibt's nicht", gibt August Schmölzer Konstanze Breitebner mit auf den Weg.

"Schon die Nominierung dieser Fachjury ist eine große Ehre und ich darf mich bedanken, dass ich die ROMY bekomme für ein Drehbuch mit dem Thema Gewalt in der Familie. Die gesunde Watschn ist immer noch ein Thema", bedankt sich Breitebner.

Beste Regie TV-Film

Sunnyi Melles präsentiert den nächsten Preisträger, mit dem sie bereits mehrfach zusammengearbeitet hat: Regisseur Thomas Roth wird für seinen "Tatort: Deckname Kidon" geehrt. Darin ermittelten Moritz Eisner und Bibi Fellner den vermeintlichen Selbstmord eines iranischen Diplomaten.

"Das war ein Film, der nicht jedem Freude macht. Ich bin froh, dass wir hier in einer Gesellschaft leben, in der man dafür nicht gleich 1000 Peitschenhiebe bekommt, auch wenn es nur jeden Freitag ist, sondern sogar einen Preis dafür bekommt", bedankt sich der charmante Roth. "Und außerdem: Gott schütze Franco Foda und den SK Sturm Graz."

Preis der ROMY Akademie

Sabine Haag, die Direktorin des Kunsthistorischen Museums in Wien, präsentiert den Spezial-Preis der ROMY-Akademie, die dieses Jahr an Lou Lorenz-Dittlbacher und Matthias Schmelzer (Sekretariat ZIB 2 Sendungsplaner) für "ZIB 2 History" geht. "Vor allem die Jugend kann von dieser Programminnovation des ORF profitieren." Stichwort von der Vergangenheit für die Zukunft lernen.

"Uns tagesaktuell arbeitenden Journalisten tut es ganz gut einmal innezuhalten und uns mit historischen Themen zu befassen, denn wie lebendig Geschichte ist, merken wir in diesen Tagen mit Armenien", bedankt sich Matthias Schmelzer, das Mastermind hinter der Sendungsreihe.

Gerührt

Lou Lorenz-Dittlbacher ergreift die Gelegenheit, auf die nächste Ausgabe der ZIB 2 History hinzuweisen - zu den Opfern des Holocausts. "Wir können die Opfer nicht wieder lebendig machen, aber wir könne helfen, dass die Opfer nicht vergessen werden", sagt eine sichtlich gerührte ZIB 2-Moderatorin. Sie möchte die kommende Sendung deshalb auch einen besonderen Menschen widmen, ihrem Großvater, der in das KZ Dachau deportiert worden war und überlebte.

"Beste Kino-Doku"

Patrick Ortlieb hält die Laudatio auf "Beste Kino-Doku" und da sollte schon klar sein, welcher Film hier ausgezeichnet wird: "Die Streif - One Hell Of A Ride": "Es ist wirklich so, wie es da rüberkommt. Ich bin mitgefahren, ich kann das bestätigen."

"Es ist einfach wirklich so: Wenn du was gewinnen willst, musst du was riskieren...", bedankt sich Regisseur Gerald Salmina.

"Keiner hat vorher geglaubt, dass wir einen Kinofilm auf die Leinwand bringen. Wir haben 190.000 Zuschauer gehabt mit einem Sport-Doku-Film, der eigentlich sein eigenes Genre braucht."

Bestes Buch Kinofilm

Burgschauspielerin Caroline Peters überreicht die erste ROMY des Abends. Jene für das beste Drehbuch für einen Kino-Film:

Mit der Bildgewalt des Kinos, der Intimität des Theaters und der Leichtigkeit der Opernmusik lässt Autor und Regisseur Michael Sturminger in seinem Musikfilm "Casanova Variations" die Figur des alternden Verführers auf sein Leben zurückblicken.

Helmut Brandstätter weist in seiner Eröffnungrede darauf hin, welchen Stellenwert Kultur für den Kurier und im Kurier hat. "KURIER und ROMY, das gehört zusammen. Und KURIER und Kultur, das gehört auch zusammen. Wir, die Medien, müssen die Politik kontrollieren, wir müssen die Gesellschaft analysieren. Und das müssen die Künstler auch. Mehr noch, sie müssen nach vorne gehen. Und darüber zu berichten, ist uns eine besondere Freude. Und wenn wir das alles gemeinsam tun, dann tun wir auch etwas Gutes für Österreich."

"Hier sitzen heute Abend die versteckten Helden der Branche, und es ist mir eine Freude, sie heute Abend feiern zu können", begrüßt Miriam Hie die Gäste.

So, es geht los. Birgit Denk singt den Moderatoren zum Beginn des Abends gleich ein kleines Ständchen: Rudi John und Miriam Hie werden durch den Abend führen: "Herzlich willkommen in der Parallelwelt Film- und Fernsehen."

Insgesamt 13 Preise werden heute Abend vergeben. Und zwar in folgenden Kategorien:

Bester Kinofilm

Beste Kamera Kinofilm

Beste Kamera TV-Film

Beste TV-Doku

Beste Kino-Doku

Beste Regie TV-Film

Bestes Buch TV-Film

Bestes Buch Kinofilm

Beste Programmidee

Preis der ROMY-Akademie

Preis der Jury

Und erstmals auch die Akademie Platin ROMY für das Lebenswerk (Karl Spiehs).

Bevor es hier im feierlichen Rahmen des kleinen Redoutensaal der Wiener Hofburg losgeht, wollen wir an dieser Stelle schon einmal Karl Spiehs ehren. Die Produzentenlegende wird heute Abend mit der Akademie-Platin-ROMY für sein Lebenswerk geehrt.

Kollege Peter Temel hat für Sie seine bekanntesten Filme und Serien gesammelt:

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