Die erste Etappe ist geschafft

Die erste Etappe ist geschafft

Am Dienstag, dem 7. Juli sollte es also losgehen. Der VW Touareg war bis unters Dach vollgepackt, frisch von Porsche Erdberg - unser Dank gilt besonders Herrn Gerhard Szenasi - gewartet und startbereit. Die erste Etappe sollte uns zügig über Tschechien zunächst nach Polen führen, wo wir die Gedenkstätte Auschwitz besuchten, welches das größte deutsche Vernichtungslager während der NS Zeit war.

Es wurde 1941 drei Kilometer entfernt vom Stammlager Auschwitz gebaut, befand sich nahe der in Auschwitz umbenannten Stadt Oświecim und wurde am 27. Januar 1945 durch russische Truppen befreit. Mehr als 1,1 Millionen Menschen, darunter eine Million Juden wurden in Birkenau ermordet. Etwa 900.000 der Deportierten direkt nach ihrer Ankunft und "Selektion" in den Gaskammern. Weitere 200.000 Menschen kamen zu Tode durch Krankheiten, Unterernährung, Misshandlungen und sadistische, medizinische Versuche oder wurden später als zur Arbeit untauglich selektiert und vergast.

Heute kann man von zwei der großen Konzentrationslager noch viele Teile erhalten bzw. originalgetreu ergänzt besichtigen und abschreiten. Die Greueltaten des NS Regimes sind hier noch immer deutlich spürbar und nicht nur einmal erschauderte ich bei dem mir gebotenen Anblick von hunderttausenden !!! (Kinder-) Schuhen, Koffern, Utensilien des täglichen Lebens und auch Haaren, Zahnspangen oder sogar Beinprotesen, die den Menschen abgenommen wurden, bevor sie systematisch ermordet wurden. All dieser Horror ist öffentlich zugänglicher Bestandteil des staatlichen Museums Auschwitz - Birkenau. Es lässt sich nicht in Worte fassen, welche Gefühle von Zorn, Ohnmacht und Leid einem in dieser Umgebung erfassen!

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Wir verlassen an diesem Tag das KZ, in den Augen Tränen und die Unfassbarkeit, dass so etwas möglich war und geschehen konnte. Wir tragen aber - anhand der vielen - auch sehr jungen - Besucherinnen und Besucher die Hoffnung in uns, dass sich so etwas NIE mehr wiederholen möge!

Die Hauptstadt Polens, Warschau oder polnisch Warszawa heißt unser nächstes Ziel an diesem Tag, wo wir auch übernachten werden.

An der Weichsel gelegen, ist sie mit seinen 1,7 Millionen Einwohnern die mit Abstand größte Stadt in Polen und das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes. Hier treffen modernste Wolkenkratzer auf die noch allgegenwärtigen Spuren der sowjetischen Vergangenheit.

In der Stadt befinden sich zahlreiche Universitäten, Theater, Museen und Baudenkmäler, wie der nach dreijähriger Bauzeit im Juli 1955 fertiggestellte - nicht zu übersehende - Kulturpalast, welcher mit einer Gesamtfläche von 817.000 Quadratmetern 3288 Zimmer umfasst. 3500 Arbeiter haben Tag und Nacht am hier gearbeitet, 16 starben beim Bau, der zugleich als unbeliebtes Symbol der fast 45 jährigen Unterdrückung durch die Russen gilt. Mittlerweile erfreuen sich Touristen, aber auch Einheimische am Anblick des 230 Meter hohen Gebäudes und seiner Einrichtungen, wie Kinos, Museen, Bühnen und Shops.

Uns interessiert in Warschau aber neben diesem Bau, der pittoresken Altstadt und dem Königsschloss vor allem - der von sehr wenigen Touristen besuchte, jüdische Friedhof an der Okopowa Straße im Warschauer Stadtviertel Powazki, welcher einer der größten seiner Art in Europa ist.

Vom Torwächter, einem freiwilligen, jüdischen Mitarbeiter - der auch alle soweit lesbaren Grabinschriften zur Personensuche digital erfasst hat !!! - werden wir sehr herzlich empfangen und aufgeklärt über die Bedeutung und Größe des Friedhofes. Im Jahr 1806 neu angelegt, befinden sich auf einer Fläche von 33 ha über 200.000 - teils zerfallene Gräber mit Grabsteinen aus längst vergangenen Zeiten, außerdem Massengräber von ermordeten Bewohnern des direkt angrenzenden Warschauer Ghettos (die Mauer ist noch erhalten) aus der NS Zeit. Mich hat der sehr friedliche Charakter noch einmal über Gesehenes nachdenklich werden lassen und ich war zutiefst beeindruckt von diesem sehr mystischen und versöhnlichem Ort! Auf jeden Fall ist er einen Besuch wert!

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Am nächsten Morgen geht's von Warschau über Kaunas in Litauen nach Riga. Die Autobahnen bis an die litauisch - lettische Grenze sind sehr bequem und moderat zu fahren, der Dieselpreis entspricht unseren Vorstellungen und auch die Qualität ist top, um die Hardfacts der Fahrt gleich mal vorwegzunehmen.

Doch viel interessanter gestaltet sich die Landschaft, die immer größer und weiter zu werden scheint und von riesigen Feldern mit unendlich scheinenden Baumalleen durchzogen wird. Wir weichen mehrmals von der Autobahn - die als Europa Straße nur mehr einspurig befahrbar ist und von unzähligen LKW's gesäumt wird, ab und genießen das Motto unserer Reise "der Weg ist das Ziel", indem wir einsam und verlassen in den unglaublichen Sonnenuntergang - vorbei an alten Kolchosen - Gehöften und Windmühlen bei sehr guter Musik - der DJ des regionalen POP Senders in Litauen scheint mit Ö3 ein Agreement zu haben ;-) steuern, um 22:30 die lettische Grenze zu passieren und schließlich in Riga müde aber glücklich ankommen.

Hervorzuheben ist zunächst gleich einmal die wirklich beeindruckende und nachahmenswerte Freundlichkeit der Menschen in diesem Land, welche sich von anderen Ländern deutlich abhebt und einfach unglaublich ist. Überall ein Lachen, alles ist "fotografierbar" und manch schlechte "touristische" Angewohnheit wird höflich übersehen..."YA nichego ne videl..." oder einfacher "i haven't seen it...", wenn ich wieder mal nur durch meine Kamera schaue und dabei dieMenschen dahinter völlig übersehe.

Die lettische Hauptstadt Rīga wird zurecht überall als die Perle des Baltikums bezeichnet und steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Stadt befindet sich im mittleren Teil des Landes, am südlichen Ufer der Rigaer Bucht, an der Mündung der Daugava, des größten lettischen Flusses, in die Ostsee. Rīga zählt heute mehr als 700.000 Einwohner und ist somit die größte Stadt im Baltikum. Da Rīga am Knotenpunkt von Handelswegen entstand, ist die Stadt zu einem multikulturellen Zentrum geworden, in dem man immer etwas Interessantes finden kann. Im Laufe der Geschichte hat hier jedes Jahrhundert seine Spuren hinterlassen, was wir deutlich bei einem Spaziergang in der Altstadt und im Zentrum erkennen.

Das Kulturerbe besteht harmonisch neben dem heutigen, teils hektischen Leben. Rīga ist eine auf jeden Fall sehenswerte Stadt, in der an einem Ort Kirchen aus den Anfängen der Stadt, mittelalterliche Gebäude in der Altstadt, einzigartige Beispiele des Jugendstils und Jahrhunderte alte Holzhäuser besichtigt werden können, dazwischen ein guter Kaffee in einem der unzähligen sehr liebevoll gestalteten Konditoreien, wo wir auch Sachertorte und sogar Melange sichteten, als wir auch die vertrauten Stimmen von einer österreichischen Reisegruppe aus Linz vernahmen, die hier Ihren Urlaub verbrachten. An dieser Stelle nochmals die besten Grüße an die junggebliebene Mit 80igerin, eine sehr charmante Dame mit ihrer Begleitung!

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Erwähnenswert ist hier auch die Black Magic Schokolade Bar, ein sehr spannendes Lokal mit verwinkelten Räumen, klassischer Musik und entsprechend kostümiertem Personal, welches eher an eine mittelalterliche Apotheke im venezianischen Stil erinnert, als an ein Restaurant! Die Bedienung war sehr, sehr freundlich und so entstanden auch sehr stimmige Bilder davon...

Am Nachmittag ging's dann noch zu einer Kurzvisite an die österreichische Botschaft zum Gedankenaustausch und anschließend nach Jurmala an die Ostsee, welches sozusagen schon immer der "Sommerfrische - Ort" der Letten war, bzw. wo sich natürlich - wie sollte es anders sein - russische Oligarchen ihre Villen und Glaspaläste teils versteckt, teils absichtlich - zwischen die - vor sich im Dornröschenschlaf hindämmernden, alten Villen der Sowjetzeit - sichtbar hineinbau(t)en. Wir genießen unsere Jause in der frischen Meeresluft am weißen Sandstrand, der sich nach Osten Richtung Riga auf einer Länge von 10 km erstreckt, füttern die hungrigen Möwen, die sich gierig auf das Brot des Vortages stürzen und blicken über das Wasser, wissend, dass nicht allzu weit entfernt - also für unsere Verhältnisse ;-)) - Stockholm liegt. Jūrmala erstreckt sich über etwa 40 km nordwestlich von Riga entlang der Küstenlinie. Der Ortsteil Bulduri, wo auch wir Rast machten, hieß früher Bilderlingshof und war vor 1914 der bevorzugte Sitz der deutsch - baltischen Intelligenz, des Geld- und Blutadels.

Ein Teil zwischen Dzintari und Bulduri wurde eine Zeit lang sogar Edinburgh genannt, zu Ehren der Eheschließung zwischen Maria Alexandrowa Romanova und dem britischen Prinzen Alfred im Jahre 1874.

In Jūrmala befinden sich Freizeiteinrichtungen, eine Promenade und Gastronomie aus allen Ländern. So besuchten wir auch schon vorausschauend ein usbekisches Restaurant, welches sich wieder durch die besondere Freundlichkeit der Menschen auszeichnete, die in ihren landestypischer Trachten servierten und ein Balsam für Leib und Seele war. Anschließend gab's noch ein Eis einer amerikanischen Kette und einen Besuch in einem Antiquitätenladen, wo die russische Inhaberin unüberhörbar mit einer Freundin am Telefon über "die guten, alten Zeiten der Sowjetunion" plauderte, nach dem Motto "früher war doch alles anders..." So wie auch im angrenzenden Schnapsladen, indem man für Rubel so ziemlich alles erhalten konnte. Wir drehten aber unverrichteter Dinge um und bevorzugten eher regionale, köstliche, frischgepresste Fruchtsäfte, die es im Überfluss gab.

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Jūrmala ist ein Kurort, der nur nach Entrichtung einer "Strassenbenützungsgebühr", einer Art Kurtaxe, von Gästen befahren werden darf, er gilt als bevorzugte Wohnlage. Wir wurden an diesem Tag scheinbar "übersehen"...und verlassen "steuerfrei" das kleine Paradies an der Ostsee, um den Weg auf der Landstraße - vorbei an Störchen, deren Köpfe aus ihren riesigen Nestern auf den Strommasten im Sonnenuntergang hervorragen - Richtung Moskau anzutreten. Übernachtungsort ist an diesem Abend Rezekne, nicht unweit der russischen Grenze ...

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