Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz
Zugegeben, um halb drei Uhr nachts muss man sich ziemlich konzentrieren, um einen Fuß halbwegs geordnet vor den anderen zu setzen. Viel mehr als die beiden Bergschuhe im Schein der Stirnlampe gibt es auf einem Wanderweg um diese Uhrzeit ohnehin nicht zu sehen. Also stapft man traumverloren und trotzdem schwitzend bergan.
Die geführte Nachtwanderung zum Sonnenaufgang auf den Gipfel des 2800 Meter hohen Serles ist eines der überwältigendsten und ungewöhnlichsten Erlebnisse, die ein Bergurlaub im Stubaital zu bieten hat. Doch jeder der sieben Gipfel, die das Tiroler Bergtal zu seinem neuen "Seven Summits"-Paket geschnürt hat, hat etwas Besonderes zu bieten – und dafür muss man nicht immer so früh aufstehen. Da bietet der Hohe Burgstall leichte, aber dramatische Gipfelklettereien, die Rinnenspitze einen Dreitausender-Gipfelsieg, den man ohne Seil anpeilen kann. Wer dann mit dem Wilden Freiger auch noch den schwierigsten der Seven Summits in Angriff nehmen will, sollte sich durch Gletscherhänge und Eisflanken lieber von einem Bergführer leiten lassen.
Gamssuppe
Natürlich gibt es in einem Skigebiet wie dem Stubaital auch jene überdimensionierten Jausenstationen, in denen man im Schnellverfahren aus der Fritteuse abgefüttert wird. Doch wer sich rechtzeitig im Hotel erkundigt, kann solchen Gefahren elegant ausweichen.
Wer lieber noch weniger gehen und mehr genießen möchte, kann bei Anton Rogl in Fulpmes Edelbrände, in der Schaukäserei Schlickeralm Graukas und Topfenaufstriche verkosten, oder beim Imker auf der Tschangelair Alm auf einen Schluck Honigschnaps vorbeischauen und sich die Geheimnisse der alpinen Bienen verraten lassen.
Wasser ist ein ständiger Begleiter durch diese Tiroler Berglandschaft: Als wilder Gebirgsbach, der einen auf dem Weg zur Sulzenau-Alm begleitet, als dunkelgrüner Gletschersee, den man unterhalb der zerklüfteten Eismassen des Freiger-Ferner entdeckt, oder als sanfter Strahl aus dem Brunnen beim Kloster Maria Waldrast, eines der höchstgelegenen Klöster Europas. Soll so ziemlich gegen alles helfen, erklärt der Mann, der mit zwei großen Krügen angereist ist – und schmecken tut es mit Blick auf die barocken Mauern und die Bergwiesen rundherum auf jeden Fall gut.
Anreise
Stubaital
Im Herbst Möglichkeiten für Bergsport in allen Varianten: Von Wanderwegen bis zu versicherten Klettersteigen und Mountain-Bike- Routen aller Schwierigkeitsgrade.
Seven Summits Touren
Die Seven Summits sind ausgesuchte Gipfel, von denen einige wie der Serles mit normaler Wanderausrüstung und durchschnittlicher Kondition bestiegen werden können.
Einkehrtipp
Gasthof Jenewein, Fulpmes. Kreativ verfeinerte lokale Küche. www.gasthofjenewein.at
Logistipp
4*-Hotel Stubaier Hof in Fulpmes. Traditionell mit elegant-exklusivem Wellness-Bereich. www.stubaierhof.at
Auskünfte
Stubai Touristik, 0501881-171 oder 172, www.stubai.at
Kommentare