Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz

Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz
Die Wanderregion zeigt ihre schönsten sieben Gipfel – manchmal auch zu ungewohnter Uhrzeit.

Zugegeben, um halb drei Uhr nachts muss man sich ziemlich konzentrieren, um einen Fuß halbwegs geordnet vor den anderen zu setzen. Viel mehr als die beiden Bergschuhe im Schein der Stirnlampe gibt es auf einem Wanderweg um diese Uhrzeit ohnehin nicht zu sehen. Also stapft man traumverloren und trotzdem schwitzend bergan.

Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz
Stubaital, Tirol, Seven Summits
Plötzlich aber zeichnet sich der Gipfelgrat in der ersten Dämmerung ab, färbt sich der Himmel darüber allmählich rosa. Die Ersten der Gruppe stehen schon unter dem Gipfelkreuz, als vor unseren Augen ein gigantisches stilles Schauspiel anbricht: Das schier endlose Panorama der Zentralalpen, über das sich Gipfel für Gipfel die Morgensonne mit ihrem scharf umrissenen Licht vorarbeitet.

Die geführte Nachtwanderung zum Sonnenaufgang auf den Gipfel des 2800 Meter hohen Serles ist eines der überwältigendsten und ungewöhnlichsten Erlebnisse, die ein Bergurlaub im Stubaital zu bieten hat. Doch jeder der sieben Gipfel, die das Tiroler Bergtal zu seinem neuen "Seven Summits"-Paket geschnürt hat, hat etwas Besonderes zu bieten – und dafür muss man nicht immer so früh aufstehen. Da bietet der Hohe Burgstall leichte, aber dramatische Gipfelklettereien, die Rinnenspitze einen Dreitausender-Gipfelsieg, den man ohne Seil anpeilen kann. Wer dann mit dem Wilden Freiger auch noch den schwierigsten der Seven Summits in Angriff nehmen will, sollte sich durch Gletscherhänge und Eisflanken lieber von einem Bergführer leiten lassen.

Gamssuppe

Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz
Stubaital, Tirol, Wandern
Wen der bergsteigerische Ehrgeiz nicht so heftig gepackt hat, der kann sich beim Wandern im Stubai auch nach dem kulinarischen Angebot orientieren. Da gibt es Gasthöfe wie den Gleinserhof, die Spezialitäten mit den auf den hauseigenen Almen groß gewordenen Jungrindern anbieten, oder uralte Berghütten wie die Sulzenauhütte, wo man zur Gamssuppe gleich ein paar Geschichten vom Großvater erzählt bekommt.

Natürlich gibt es in einem Skigebiet wie dem Stubaital auch jene überdimensionierten Jausenstationen, in denen man im Schnellverfahren aus der Fritteuse abgefüttert wird. Doch wer sich rechtzeitig im Hotel erkundigt, kann solchen Gefahren elegant ausweichen.

Wer lieber noch weniger gehen und mehr genießen möchte, kann bei Anton Rogl in Fulpmes Edelbrände, in der Schaukäserei Schlickeralm Graukas und Topfenaufstriche verkosten, oder beim Imker auf der Tschangelair Alm auf einen Schluck Honigschnaps vorbeischauen und sich die Geheimnisse der alpinen Bienen verraten lassen.

Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz
stubaital
Auskunft über die Natur in dieser Berglandschaft bekommt man reichlich angeboten. Es gibt Führungen über den Stubaier Gletscher, oder eine Wanderung, bei der man sich auf die Suche nach heilsamen Alpenkräutern macht. Der Wilde-Wasser-Weg führt einen ganz nah an den riesigen Grawa-Wasserfall. Dort kann man sich im Liegestuhl niederlassen und das Tosen und Brausen in Ruhe genießen, oder man wagt sich über einen steilen Pfad den Hang hinauf, immer so nahe am Wasserfall, dass man den kalten Sprühnebel im Nacken spürt. Auf den kleinen Aussichtsplattformen schwebt man dann förmlich über den hinabstürzenden Wassermassen.

Wasser ist ein ständiger Begleiter durch diese Tiroler Berglandschaft: Als wilder Gebirgsbach, der einen auf dem Weg zur Sulzenau-Alm begleitet, als dunkelgrüner Gletschersee, den man unterhalb der zerklüfteten Eismassen des Freiger-Ferner entdeckt, oder als sanfter Strahl aus dem Brunnen beim Kloster Maria Waldrast, eines der höchstgelegenen Klöster Europas. Soll so ziemlich gegen alles helfen, erklärt der Mann, der mit zwei großen Krügen angereist ist – und schmecken tut es mit Blick auf die barocken Mauern und die Bergwiesen rundherum auf jeden Fall gut.

Anreise

Sonnenaufgang beim Gipfelkreuz
Mit dem Auto über die Westautobahn nach Innsbruck, über die Brennerautobahn ins Stubaital. Mit der Bahn bis Innsbruck, von dort mit der Stubaitalbahn bis Fulpmes.

Stubaital

Im Herbst Möglichkeiten für Bergsport in allen Varianten: Von Wanderwegen bis zu versicherten Klettersteigen und Mountain-Bike- Routen aller Schwierigkeitsgrade.

Seven Summits Touren

Die Seven Summits sind ausgesuchte Gipfel, von denen einige wie der Serles mit normaler Wanderausrüstung und durchschnittlicher Kondition bestiegen werden können.

Einkehrtipp

Gasthof Jenewein, Fulpmes. Kreativ verfeinerte lokale Küche. www.gasthofjenewein.at

Logistipp

4*-Hotel Stubaier Hof in Fulpmes. Traditionell mit elegant-exklusivem Wellness-Bereich. www.stubaierhof.at

Auskünfte

Stubai Touristik, 0501881-171 oder 172, www.stubai.at

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