Sölden: Vom Skierlebnis in die Wasserwelten

Ein bisschen wirkt die Talstation der Gaislachkoglbahn, als wäre sie aus einer anderen Galaxie ins Ötztal geplumpst. So futuristisch ist die Konstruktion aus Glas und Stahl, dass einem schon bei der morgendlichen Auffahrt ein Raumschiff in den Sinn kommt, oder auch überdimensionale Eiswürfel mit Stahlskelett.
Die futuristische Architektur von Johann Obermoser begleitet den Skifahrer in Sölden bis hinauf auf über 3000 Meter, dort hat der Tiroler Architekt seine kühnste Konstruktion in dieser Gletscherwelt hingesetzt. Die Bergstation der Gaislachkoglbahn mit dem daran angebauten Luxusrestaurant Ice Q ist ein Kubus aus Glas, Holz und Stahl, der sich in die Gipfelfelsen krallt, als wäre der Beton direkt mit dem Stein verwachsen. Wenn sich dann an einem schönen sonnigen Tag die Gipfel in den Glasfronten spiegeln, gibt das dem Bergpanorama , das von der Zugspitze bis nach Südtirol reicht, eine neue Dimension.
Den Ausblick kann man übrigens auch ganz ohne die doch etwas kostspielige Gourmetküche des Ice Q genießen. Die Aussichtsterrasse der Gipfelstation ist frei zugänglich.
Von Aussicht zu Aussicht kann man die Skiarena von Sölden durchkreuzen. Drei Gipfel sind per Gondel erreichbar, the Big 3, und je höher man hinaufkommt, desto mehr Herzklopfen ist beim Blick auf die verschneiten Gipfel dabei.
Das Nichts unter sich
Der gläserne Panorama-Felssteg auf dem Tiefenbachkogel führt – zumindest gefühlt – geradewegs ins Nichts zwischen Gletscher und Himmel. Fast schwebt man über Schnee und Felsen.
Auf dem höchsten Gipfel, der Schwarzen Schneid, kommt man dagegen dem Berg auch physisch näher. Wer sich die Mühe macht, die paar steilen Schritte bis zum Gipfel aufzusteigen, kann sich oben auf der Lärchenholzplattform mit dem grenzenlosen Rundumblick ein bisschen wie ein Alpinist fühlen.
Eine Etage tiefer, also etwa bei der Mittelstation der Gaislachkogelbahn ist man dann wieder in der Hightech-Welt aus Glas und Stahl. Die passende Kulisse für James Bond, Daniel Craig, der sich in seinem letzten Film "Spectre" durch das Skigebiet von Sölden kämpfte.

Wenn sich kurz vor der Dämmerung das ganze Tal in tiefes winterliches Blau hüllt, gibt es wahrscheinlich keinen bequemeren Platz in Sölden als die Außenbecken auf den Terrassen des Thermenhotels Aqua Dome. Im wohlig warmen Wasser, eingehüllt in Dampfwolken und den Feuerschein von Fackeln, kann man bei einem Drink darauf warten, bis sich der Sternenhimmel über einem wölbt.


Info

Anreise Mit dem Auto über die Westautobahn bis Abfahrt Ötztal, dann über B186 nach Sölden.
– Mit Flugzeug oder Bahn nach Innsbruck; vom Flughafen oder Bahnhof mit dem Ötztal-Shuttle, (booking.oetztaler.at) ab 45 €.
Unterkunft

Einkehr Wer sich an den futuristischen Seilbahnanlagen sattgesehen hat und authentische Abwechslung sucht, ist in der Gampe Thaya richtig. Die Hütte an der Piste bietet traditionelle Gerichte der Tiroler Bergwelt, und fast ausschließlich Lebensmittel von örtlichen Biobauern. Die Hütte ist nur untertags geöffnet, am Donnerstag gibt es Fondueabend. Reservierung: Tel. 0664/ 2400246, gampethaya.riml.com/
Essen und Trinken Das Ice Q bei der Gipfelstation des Gaislachkogl bietet ein Gourmetrestaurant, aber auch eine entspannte Bar mit guter Weinauswahl und originellen Tapas. Zusammen mit dem Ausblick auf 3048 m über die Tiroler Gipfelwelt ein kulinarisches Erlebnis. Wer Sternenhimmel zum Haubenmenü vorzieht, entscheidet sich für „fine dining“ am Mittwochabend mit Berg- und Talfahrt. www.iceq.at
Auskunft Ötztal-Tourismus, Tel. 057200 200, www.soelden.com/kontakt-winter
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