Luxus pur im Indischen Ozean

Luxus pur im Indischen Ozean
Über eine ganze Insel erstreckt sich das Luxusresort Shangri-La, wo kein Urlaubswunsch offen bleibt. Ein Paradies für Tauchfans, Golfbegeisterte und Spa-Liebhaber.

Mit großem Getöse brechen die Wellen des Indischen Ozeans an den Strand, nur wenige Meter von unserem Tisch im Restaurant Dr. Ali’s entfernt. Svenja, die PR-Managerin des Resorts, die mit uns unter dem tropischen Sternenhimmel zu Abend isst, bleibt ganz cool: "Nicht schlecht, die Wellen, oder? Letzte Woche sind sie bis ins Restaurant geschwappt. Aber den Leuten hat’s gefallen. Hier bist du eben mitten in der Natur".

Luxus pur im Indischen Ozean
Natur pur und alles, was das Herz begehrt, sind die Begriffe, die das Shangri-La Villingili Resort & Spa am äußersten Südzipfel der Malediven am besten beschreiben. Über eine ganze Insel von 500.000 Quadratmetern Fläche erstreckt sich das Luxusresort mit seinem großen Angebot an sportlichen Aktivitäten, Spa und Wellness. Der Gast findet sich hier an einem der komfortabelsten Enden der Welt wieder: Südlich des Addu-Atolls ist nichts mehr außer Ozean, überall ist Meer bis hinunter zur Antarktis – das Robinson Crusoe-Deluxe-Feeling hat einen an diesem äußersten Zipfel der Welt spätestens nach zwei Tagen fest im Griff.

Radfahren obligatorisch

Luxus pur im Indischen Ozean
Die Anlage ist so weitläufig, dass die Gäste automatisch (und gratis) Fahrräder vor die Tür ihrer Villen gestellt bekommen. Sei es bei den romantischen Tree House Villas, die in die tropische Baumlandschaft hineingebaut sind und das perfekte Ambiente für verliebte Paare mit intensivem Zweisamkeitswunsch bieten. Butlerservice inklusive: Was auch immer man haben will, es kommt auf Knopfdruck.

Aber auch vor den Water Villas, die mitten ins Wasser gebaut und über schmale Holzstege erreichbar sind, stehen die Räder. Hier ist das Radfahren höhere Kunst: Wir fragten uns jedes Mal, wenn wir hoch konzentriert über die gerade einmal golfcartbreiten Stege balancierten, wie viele Gäste da wohl schon samt Rad ins Wasser gefallen sein mögen. Aber, na wenn schon: Viel kann nicht passieren. Das Wasser in der Lagune ist glasklar, es ist nicht tief und es ist bacherlwarm. Außerdem ist die meiste Zeit ein Bademeister vor Ort, lässig unter einem breiten Schirm am Steg lungernd.

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Jedenfalls wird das Rad zum unverzichtbaren Begleiter, zumindest tagsüber. Zum Dinner in einem der feinen Restaurants wie dem "Fashala" am Weststrand, wo das Meer rauscht, die Sterne am Himmel um die Wette blinken und Fisch in allen Variationen serviert wird, lässt man sich dann doch lieber per Golfcart bringen. Danach noch auf einen Absacker in die Manzaru Bar, wo aber nicht viel los ist. Die Leute bleiben offenbar lieber in ihren Villas.
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Am nächsten Tag geht es nach dem Frühstück zur Yogastunde ins Chi Spa. Florence, eine quirlige Britin, die ansonsten im "Shangri-La Hotel" im Londoner Wolkenkratzer "The Shard" unterrichtet, ist unsere Lehrerin. Sie dirigiert die Gruppe in den Yoga Pavillion mit Blick aufs Meer – draußen im Freien ist es einfach zu heiß. Trotz der eingeschalteten Klimaanlage sind die Übungen schweißtreibend: Nach eineinhalb Stunden ist man wunderbar gedehnt und entspannt, aber auch total verschwitzt. Nichts wie hinein in den Bikini und ins Wasser!

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Langweilig wird es nie

Am Nachmittag treibt es uns an den anderen Resort-Zipfel, zum Golfplatz. Es ist einer von nur vier Golfplätzen auf den Malediven mit 9 Löchern. Auf dem Platz befindet sich die höchste Erhebung des Landes: ein Hügel von gerade einmal 2,4 Metern Höhe, auf den die Einheimischen mächtig stolz sind. Wir konnten uns das Lachen nicht verkneifen, als wir ihn heroisch bezwungen hatten.

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Die meiste Zeit verbringt der sich nach Meer sehnende Binneneuropäer natürlich am Wasser: beim Schnorcheln, Tauchen, im Glasbodenboot oder auf der Sonnenliege mit Blick auf die türkise Pracht. Fische umschwirren einen in Schwärmen, bunte, kleine, große, gestreifte und gezackte, sogar Babyhaie sind dabei. Etwas mulmig wird einem nur, wenn sich ein Rochen nähert. Aber der hat zum Glück eh kein Interesse an blassen Touristen aus dem fernen Österreich und trollt sich wieder davon. Tauchfans erwartet etwa eine halbe Bootsstunde vom Resort entfernt ein außergewöhnliches Erlebnis: Dort liegt tief im Meer das Wrack der "British Loyalty", ein versunkenes britisches Kriegsschiff. Ein schönes Erlebnis ist auch das Dolphin Watching, bei dem man zwei Stunden lang in einem Boot am offenen Meer herumfährt, immer auf der Suche nach Delfinrudeln, die sich – hat der Kapitän sie einmal gesichtet und sich ihnen vorsichtig genähert – als ausgesprochen verspielte Zeitgenossen erweisen. Übermütig umkreisen sie in Formation das Boot und lassen die verzückten Schreie der fotografierenden Touristenmeute über sich ergehen, um wieder elegant abzutauchen. Es dauert dann locker eine halbe Stunde, bis die nächsten Delfine gesichtet werden, aber es zahlt sich aus.

Luxus hin oder her, nach einigen Tagen braucht der gemeine Älpler einfach wieder ein Dorf. Daher lassen wir uns per Boot aufs Festland, nach Gan, bringen. Dieser Landausflug ist eine absolute Besonderheit auf den Malediven: Normalerweise ist eine Insel gleichzusetzen mit einem Hotel-Resort, das nur per Schiff oder Wasserflugzeug erreichbar ist. Da gibt es nichts anderes, da sind keine Siedlungen von Einheimischen. Hier am Addu Atoll ist das anders, denn Gan war früher ein Stützpunkt der Royal Air Force, der den Briten als Zwischenstopp für Flüge auf dem Weg nach Singapur diente. Die Baracken der Soldaten stehen noch immer, der (Linien-)Flugplatz ist auch noch in Betrieb. Auf einer Länge von 17 Kilometern und über Dämme ist Gan mit vier benachbarten Inseln verbunden und bietet somit die Möglichkeit einer ausgedehnten und interessanten Radtour. Das Hotel stellt einem einen sportlichen Guide zur Seite, der Land und Leute kennt und alles erklärt und zeigt. Besuch in einem Teehaus, in dem in diesem streng moslemischen Land nur ein paar Männer sitzen, und Zuschauen bei einem Frauenfußballmatch (!) inklusive.

Am Abend sitzen wir dann wieder in unserer Water Villa und beobachten von der Terrasse aus die Fische im erleuchteten Wasser. Vielleicht sollten wir doch noch eine Runde schwimmen gehen.

Info

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AnreiseAustrian Airlines fliegt in der Wintersaison bis zu zwei Mal wöchentlich direkt von Wien nach Male. austrian.com

Beste Reisezeit Es herrscht ganzjährig ein warmes, feuchttropisches Klima mit angenehmen Wassertemperaturen. Hauptsaison ist, wenn in unseren Breiten Winter ist, da sind auch die Preise am höchsten.

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Land und LeuteDie Malediven sind ein streng muslimisches Land. Darauf sollte man Rücksicht nehmen, wenn man sich außerhalb der Resortinseln bewegt. Keine freizügige Kleidung tragen! Alkohol und Schweinefleisch sind grundsätzlich verboten, die Resorts können sich jedoch von dieser Bestimmung freikaufen und den Gästen alles bieten, was deren Herz begehrt. Damit erklärt sich auch der sehr hohe Preis von Essen und Trinken in den Hotels. Spezielles Geschenk: Wer von Male, der Inselhauptstadt, nach Gan fliegt, überquert den Äquator und bekommt von der Flugcrew ein „Equator Crossing Certificate“ überreicht.
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Das HotelDas Shangri-La Villingili Resort & Spa liegt etwa 70 Flugminuten von Male entfernt. Es gibt regelmäßige Linienflüge von Male nach Gan. Bei der Nächtigung hat man die Wahl zwischen Pool, Beach und Water Villas, welche direkt über dem Wasser liegen. Das Hotel verfügt über sechs Restaurants und Bars und über ein exzellentes Spa, in dem neben Kosmetik- und Wellnessbehandlungen auch tägliche Yoga Lessons des Londoner Betreibers Yogasphere angeboten werden. Sogar deutschsprachige Ärzte sind im Resort bei Bedarf verfügbar. Das Paradies hat allerdings seinen Preis: In der Nebensaison sind Zimmer ab ca. 580 € /Nacht verfügbar. Villingili Island, Addu City 28019, Malediven,
Tel. + 960/ 689 7888,www.shangri-la.com

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