Mit dem Auto in den Süden

GRAD 5 Porec
Bessere Hotels, Strandliegen inklusive, ausgebaute Autobahnen und Hansi Krankl in Concert: Die Österreicher erobern das Mittelmeer wieder verstärkt mit dem eigenen Fahrzeug.

Hohe Spritpreise hin oder her – immer mehr Österreicher fahren wieder mit dem eigenen Auto in den (Sommer-)Urlaub. Mobil sein am Urlaubsort, flexible Aufenthaltsdauer und günstige Quartiere auch für größere Familien und Freundesgruppen sind die Hauptargumente. Der KURIER präsentiert Trends und News:

„Nicht nur die Urlaubsklassiker Kroatien und Italien sind stark im Aufwind“, erläutert Gerhard Meister, Verkaufsleiter der TUI-Selbstfahrer-Marke Terra Reisen. „Auch Slowenien und Griechenland mit dem eigenen Auto verzeichnen deutliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahr.“ Allerdings haben sich die Ansprüche der Selbstfahrer erhöht: „Auch wer mit dem eigenen Auto anreist, legt mehr Wert auf gehobene Hotels.“

4-Sterne-Komfort

Mit dem Auto in den Süden
TUI Laguna Parentoum Porec
Reiseveranstalter wie TUI, Neckermann, ITS Billa Reisen und FTI haben daher ihre Autoreisen-Kataloge um zahlreiche Vier-Sterne-Hotels aufgebessert. Ein Beispiel ist etwa das bei Österreichern sehr beliebte Falkensteiner Family Diadora auf der kroatischen Halbinsel Punta Skala, das mit ganz vielen Kinderattraktionen aufwarten kann – vom Restaurant im Dschungel-Stil bis zur Wasserwelt mit Wasserfall, Balancierbrücke und Iglu.

„Auch Italien kann mit einigen neuen Feriendörfern etwa an der Adriaküste, am Gardasee und in der Toskana aufwarten“, sagt Katharina Übleis von FTI.

Im Trend liegen auch Rundreisen mit dem eigenen Auto und Übernachtungen in mehreren Hotels, betont Robert Uhl von Dertour Austria. Die Veranstalter bieten daher verstärkt flexible Touren mit individuell gestalteten Tagesetappen und vorreservierten Unterkünften an. „Immer beliebter werden auch Charme-Hotels und Unterkünfte mit Gourmet-Küche und Spa,“ so Uhl.

Mit dem Auto in den Süden
Gardasee Piccolo Paradiso Familyworld
Damit die Selbstfahrer Quartiere nicht nur auf eigene Faust buchen, pochen Veranstalter auf Vorteile wie Stornoversicherung und Rechtssicherheit bei Problemen, aber auch mit Zuckerln wie Gratis-Aufenthalte für Kleinkinder. Terra Reisen offeriert etwa in 222 Anlagen „Strandliegen und Schirme inklusive“. Ersparnis pro Woche 70 bis 110 €.

Auch die Kombination Italien-Urlaub mit Kreuzfahrt wird immer beliebter – die Reederei Costa Kreuzfahrten lockt etwa mit siebentägigen Mittelmeer-Cruises ab Triest ab 499 €, neuntägige Kreuzfahrten ab Venedig gibt’s ab 899 €.

Neues aus den Lieblingsländern der Österreicher, Kroatien und Italien:

Kürzere Wartezeiten

Mit dem Auto in den Süden
Continental Resort Toskana
Kroatien ist ab 1. Juli EU-Mitglied, dennoch muss man weiter mit Passkontrollen rechnen, das Schengen-Abkommen tritt später in Kraft. Aber man darf sich trotzdem auf kürzere Wartezeiten an den Grenzen freuen, so Ranko Vlatković, Direktor des kroatischen Tourismusamtes in Wien: „Die Zollkontrollen fallen mit 1. Juli.“ Seit dem Vorjahr ist man auch rascher auf der Halbinsel Istrien unterwegs: Die Autobahn „Ypsilon“ (verbindet Pula, Poirec, Umag und Rovinj) ist durchgängig vierspurig. Außerdem werden die kroatischen Restaurants billiger: die Gastro-Umsatzsteuer wurde von 22 auf 10 % gesenkt.

Der italienische Adria-Klassiker Jesolo lockt mit neuen Attraktionen – von Lego-Strand bis Fisch-Fast-Food-Designlokal mit Blick aufs Piave-Mündungsgebiet. Hit nicht nur für Rapid-Fans: Am 11. Juli konzertieren Hans Krankl und Monti Beton. www.jesolo.it

Oft denken Autofahrer nicht daran, dass es im Ausland andere Verkehrsregeln gibt, aber Unwissen schützt nicht vor – bisweilen saftigen – Geldstrafen. Der ÖAMTC informiert über wichtige Besonderheiten. „Auch bei Mietautos sollte man darauf achten, dass alle notwendigen Utensilien an Bord sind“, empfiehlt ÖAMTC-Touristikerin Silvie Bergant.

Warnweste für jeden Insassen ist u. a. in Italien, Kroatien, Frankreich, Slowakei, Slowenien und Ungarn Pflicht. Sind nicht ausreichend Westen an Bord, muss man etwa in Frankreich mit mindestens 90 € Strafe rechnen, in der Slowakei bei einem Unfall gar bis 150 €.

Ersatzlampen sind in Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Russland vorgeschrieben.

Feuerlöscher müssen Autofahrer unter anderem in Griechenland, Rumänien, Bulgarien und der Türkei an Bord haben.

Zwei Warndreieckesind in der Türkei, auf Zypern sowie in Estland Pflicht. In Kroatien und Slowenien müssen Motorrad-Beiwagenfahrer zwei Warndreiecke mitführen.

Europäischer Unfallbericht „Dieser ist generell empfohlen, sobald man im Ausland mit einem Auto unterwegs ist“, sagt Silvie Bergant. In Serbien und Kroatien ist er auf jeden Fall Pflicht. www.oeamtc.at/laenderinfo

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