Unter weißen Segeln von Athen nach Istanbul

Unter weißen Segeln von Athen nach Istanbul
Mit der Star Clipper durch die Ägäis. Passagiere können Kapitän und Offizieren über die Schulter blicken und selbst anpacken.

Im Hafen von Piräus ist die Star Clipper mit ihren vier hohen Masten schon von Weitem zu erkennen. Oben an der Gangway wartet der Kapitän, der jeden der 130 Passagiere persönlich begrüßt. Mit einem erfrischenden Cocktail in der Hand genießt man die ersten Eindrücke von diesem schmucken Schiff. Messingbeschläge funkeln in der Sonne, Segel und Tauwerk, kunstvoll aufgerollt, warten auf den bevorstehenden Einsatz.

Wohl niemand lässt es sich entgehen, an Deck zu kommen, um beim Setzen der Segel dabei zu sein, während die Star Clipper in die dunkle Sommernacht hinaussteuert. Die Lichter an der Küste verblassen langsam, der Sternenhimmel wird immer prächtiger. So mancher bleibt lange an die Reling gelehnt stehen, gefangen genommen vom Vorbeirauschen der Wellen und dem Säuseln des Windes. Erst spät sucht man schließlich doch seine feine, klimatisierte Kabine auf.

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Unter weißen Segeln von Athen nach Istanbul

Kreuzfahrt, Ponant, französische Reederei…
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Weißes Leinen

Auf der Star Clipper kann man dem Kapitän und seinen Offizieren bei der Arbeit über die Schulter blicken, so bekommt man auch als gelernte Landratte einen guten Einblick in die Kunst der Seefahrt. "All sails down!" Das Kommando des Kapitäns schallt übers Deck und wird von der Crew sofort umgesetzt. Das heißt, Tausende Quadratmeter weißes Leinen werden heruntergezogen und festgezurrt. Man kann schon die Wahrzeichen des ersten Ziels am Horizont erkennen: Die Windmühlen der Insel Mykonos.

Rasch sind zwei motorisierte Beiboote, die Tender, zu Wasser gelassen, die Schiffstreppe abgesenkt, und Gäste können an Land fahren. Der Spaziergang durch die engen Gässchen zwischen blendend weißen kubusförmigen Häusern führt hinauf auf den Hügel zu den 500 Jahre alten Windmühlen, mit Blick auf die ankernde Star Clipper. In einem Café im Künstlerviertel Venetia verweilen oder zu einem der paradiesischen Strände von Mykonos fahren? Man hat die Wahl, mit der letzten Tenderfahrt sollte man wieder an Bord sein. Anker lichten, hinaussteuern aus der Bucht und Segel setzen – untermalt mit der Filmmusik "1492 – Conquest of Paradise" des griechischen Komponisten Vangelis.

Während im Kielwasser des Großseglers die Sonne blutrot untergeht, treiben Delfine ihr Spiel, springen aus dem Wasser, um gleich wieder unterzutauchen und sich an anderer Stelle zu präsentieren. Segeln mit dem Viermaster ist auch ein Naturerlebnis. Auf Theater oder Casino muss man verzichten, dafür bekommt man selten gewordene Einblicke in die Schönheiten der Natur.

Ursprünglich

Die nächsten Ziele sind die Insel Kos, wo die Star Clipper direkt am Pier neben der ehemaligen Kreuzritterburg festmacht, und die Insel Patmos, die ein völlig anderes, sehr ursprüngliches Bild von Griechenland bietet, wohin nur wenige Touristen gelangen. Während sich das Segelschiff langsam in eine schmale Bucht schiebt, fällt der Blick auf das hoch oben am Hügel thronende Johannes-Kloster. Mit seinen wehrhaften Außenmauern zum Schutz seiner reichen sakralen Schätze wirkt es wie eine Festung. Interessierte Besucher führt ein Mönch durch die Schatzkammer mit wertvollen Ikonen und jahrhundertealten Handschriften. Wer genug von den Kulturschätzen gesehen hat, verbringt den Nachmittag mit Wasserski oder Dinghi-Segeln in einer nahen Bucht. Das Auslaufen am frühen Abend ist einer der Höhepunkte dieser Reise. Kapitän Slastenin nutzt den günstigen Wind und lässt alle 17 Segel setzen. Dabei sind auch die Gäste eingeladen, unter Anleitung der Crew beim Setzen der Segel zu helfen. Da wird auf Kommando am Tauwerk gezogen, was die Muskelkraft hergibt, um das Schiff möglichst rasch aufzutakeln.

Am nächsten Morgen wird die Straße von Samos passiert. Wer ein wenig Mut aufbringt und schwindelfrei ist, kann unter Anleitung der Crew zur Ausguckplattform auf den ersten Mast hochklettern. Die Star Clipper nähert sich der türkischen Küste. Die nächsten Tage stehen im Zeichen der bedeutendsten Ausgrabungsstätten Kleinasiens, wie Ephesos mit der mächtigen Fassade der fast 2000 Jahre alten Celsus-Bibliothek, die Akropolis von Pergamon und schließlich Troja.

Captain’s Dinner auf dem Tagesprogramm bedeutet das nahe Ende der Kreuzfahrt. Vom weißen Flügel am Halbstock der Freitreppe vor dem Restaurant klingen sanfte Melodien. Kapitän und Offiziere erscheinen in Gala-Uniform, die Gäste etwas feiner gekleidet als sonst. Beim 7-gängigen Menü stehen Hummer und Rinderfilet zur Auswahl. Den Abend lässt man mit Tanz zu Livemusik an Deck oder mit einem feinen Cocktail an der Tropical Bar ausklingen.

Für viele wird es eine kurze Nacht, denn kaum jemand möchte es versäumen, wenn die Star Clipper im Morgengrauen in Istanbul einläuft. Blaue Moschee, Hagia Sophia und Topkapi-Palast werden von der aufgehenden Sonne angestrahlt, während der Windjammer langsam an dieser Szenerie entlanggleitet und schließlich ins Goldene Horn einschwenkt.

Unmittelbar vor der Galata-Brücke, mitten in der Metropole, wird am Pier festgemacht. Noch ein kurzes persönliches Lebewohl vom Kapitän und die beeindruckende Zeitreise auf der Star Clipper geht mit dem Betreten des nicht minder geschichtsträchtigen, ehemaligen Konstantinopel zu Ende.

Unter weißen Segeln von Athen nach Istanbul
Star Clippers betreibt drei der größten Passagier-Segelschiffe der Welt. Fahrgebiete sind Karibik inklusive Kuba und das westliche und östliche Mittelmeer. An Bord herrscht sehr private, fast familiäre Atmosphäre. Die Schiffe verbinden die Romantik einer längst vergangenen Zeit mit höchster Sicherheit und modernem Komfort.

Star Clipper und „Star Flyer“ sind baugleiche Viermaster, 115,5 m lang, 3365 Segelfläche, max. 170 Passagiere, 74 Crewmitglieder. Maschine für Manöver im Hafen und bei Flaute. Je nach Wind leichte Schräglage spürbar. Landausflüge sind empfehlenswert. Details: www.starclippers.com

An Bord:

  • Kabinengröße 9 bis 21 cm², Klimaanlage regelbar, Doppelbett zu zwei Einzelbetten verstellbar, Marmorbad, Dusche/WC, Wandsafe, TV/DVD.
  • Essen: Freie Tischwahl, Speisekarte mit internationalen Gerichten und lokalen Spezialitäten.
  • Personal: Aus 15 Ländern, besonders bemüht, kennt Vorlieben der Gäste rasch und gibt unaufdringlich individuelle Tipps zum Tag. Bordsprache Deutsch/Englisch. Kleidung sportlich-gepflegt, nur zum Captain’s Dinner ist Sakko angebracht.

Freizeit an Deck: Den Matrosen beim Segelsetzen zuschauen, vielleicht selbst mit anpacken, im Netz vor dem Bugspriet liegen – unter sich rauschendes Wasser und mit Glück Delfine beobachten, dem Kapitän auf der Brücke einen Besuch abstatten und sich in die Geheimnisse des Segelns und der Navigation einweihen lassen. Laufend Informationen über Land und Leute von Fachleuten hören, Cocktailmixkurs an der Bar besuchen oder Mastklettern etc. In der Bibliothek eine Partie Schach oder Bridge spielen, an der Tropical Bar einen Cocktail genießen.

Preisbeispiel: Star Clipper, 7 Tage, Route AthenIstanbul, oder umgekehrt. Abfahrtstermine AthenIstanbul 2015: 25. April, 13. Juni, 25. Juli. Abfahrtstermine IstanbulAthen: 2. Mai., 20. Juni, 1. August, 5. Sept.
Preise: Innenkabine 2080 €, Außenkabine ab 2300 €. Rabatt: minus 10 % bei Buchung bis 31. 1. 2015; Termine 25. 4. + 2. 5.: zusätzlich 10 % Preisabschlag ODER kein Einzelkabinenzuschlag bei Buchung bis 31. 1. 2015!

Tipp Ferien-Messe Wien: Im Reisekino / Saal Stolz 2 präsentiert Ihnen Autor Manfred Ruthner täglich eine Diashow mit Bildern des beschriebenen Segeltörns. Termine: Do., 15. 1., 14 Uhr; Fr., 16. 1., 13 Uhr; Sa., 17. 1., 17 Uhr; So., 18. 1., 14 Uhr.

Info & Buchung: Im Reisebüro, z. B. im Seereisen Center, Siegelgasse 1, Top 1/2, 1030 Wien, 01/713 04 00, www.seereisen-center.at

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