Nacktbaden in Rio: FKK an Playa do Abrico nun offiziell erlaubt

Nacktbaden in Rio: FKK an Playa do Abrico nun offiziell erlaubt
Erster FKK-Strand der brasilianischen Metropole: Nudisten haben sich nach langem Kampf durchgesetzt.

Nudisten haben lange dafür gekämpft, nun können sie einen Erfolg feiern: Der Bürgermeister von Rio de Janeiro hat am Dienstag grünes Licht für den beliebten Playa do Abrico als ersten offiziellen FKK-Strand der brasilianischen Metropole gegeben. Eduardo Paes kam damit Forderungen der FKK-Bewegung nach, deren Mitglieder den Strand im Westen der Stadt schon lange nutzen.

Die Nudisten haben aber stets fehlende Sicherheit für ihr Freizeitvergnügen beklagt. Auch fehlte es bisher an "Respekt" für die Freikörperkultur, sagte der Aktivist Claudio Hailuc, der die Nudisten von Abrico vertritt, der Zeitung "O Dia". Die Aktivistin Paula Nogueira bezeichnete die Entscheidung des Bürgermeisters als "mutig". Sie sei auch gut für den Tourismus und die Kultur in Rio de Janeiro, fügte sie unter Verweis auf die Olympischen Spiele 2016 und den 450. Geburtstag der Stadt 2015 hinzu.

FKK: Darf ich oder darf ich nicht?

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FKK vermittelt vielen ein Gefühl von Freiheit, aber nicht immer sind Anhänger der Freikörperkultur willkommen.

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Malta

Für die maltesischen Inseln gilt: Nicht oben ohne und nicht Nacktbaden. Beides ist gesetzlich untersagt. Amtshandlungen finden aber nur statt, wenn sich Personen gestört fühlen und Anzeige erstatten.

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Mauritius

Am Hotelstrand wird zwar oben ohne geduldet, FKK ist aber verboten. Viele Mauritianerinnen gehen sogar noch mit Straßenbekleidung ins Wasser.

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Griechenland

In den Touristenregionen gibt es einzelne offizielle FKK-Strände, doch außerhalb dieser ist es gesetzlich verboten, die Hüllen fallen zu lassen. Nicht jeder Strand kann zum Nacktbadestrand werden: Für die Anerkennung als FKK-Strand durch das griechische Ministerium für Tourismus müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden.

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Auch oben ohne ist außerhalb der Touristengebiete nicht akzeptiert. Regelmäßig verärgern Urlauber die Einheimischen, weil an einem einsamen Strand zu viel Haut gezeigt wird. Zu den beliebtesten FKK-Stränden zählen Red Beach auf Santorin, Banana Beach auf Zakynthos (Bild) und der Paradise Beach auf Mykonos.

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Thailand

Da es ein buddhistisches Land ist, ist in Thailand Nacktbaden verboten. Wer das nicht respektiert, muss mit Verwarnung, Geldstrafe, Gefängnisstrafe oder Ausweisung rechnen.

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Frankreich

Eine "sexuelle Zurschaustellung" im öffentlichen Bereich bestraft der Gesetzgeber in Frankreich mit einem Jahr Gefängnis und 15.000 Euro Strafe - Nacktbaden ist aber trotzdem kein Problem, sofern FKK-Strukturen vorhanden sind. Außerhalb dieser kann aber schon oben ohne zu Bußgeldern führen. Sehr konservativ geht es auf Korsika zu.

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Portugal

Frauen können an immer mehr Orten oben ohne baden. Es gibt auch einzelne offizielle FKK-Strände und so manche kleine Bucht an der Algarve, in der inoffiziell nackt gebadet wird. Auch wenn Letzteres immer noch verboten ist.

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Insgesamt sind es sieben Strände an denen Nacktbaden erlaubt ist, allerdings müssen sich die Nakedeis das Gebiet mit den normalen Badegästen teilen: Adegas, Alteirinhos, Barril, Belavista, Deserta, Meco und Salto.

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Deutschland

FKK-Strände gibt es fast überall und gerade im Osten fallen vermehrt die Hüllen.

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Auch an stillen Plätzchen, die nicht als FKK-Zone ausgewiesen sind, wird man meist nicht vertrieben, wenn man sich textilfrei sonnt. Natürlich hat aber Rücksicht Priorität: Wo Nacktheit nicht üblich ist, behält man die Wäsche an.

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Dänemark

In Dänemark ist es umgehkert. Hier ist Nacktbaden so weit verbreitet, dass reine Textilstrände extra ausgeschildert werden. Seit den 1970er Jahren ist es grundsätzlich erlaubt, auf allen öffentlichen Stränden in Dänemark nackt zu baden.

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Italien

Oben ohne wird manchmal geduldet, für Nacktbader gibt es offizielle Strände und ein paar tolerierte FKK-Buchten. Außerhalb dieser sollte man die Hüllen aber nicht fallen lassen.

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Slowenien

Oben ohne ist am Meer kein Problem. Auch für Nacktbader gibt es einige Plätzchen. Diese befinden sich meistens im Landesinneren und sind Abschnitte in öffentlichen Bädern und Thermen.

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Kroatien

Aus bescheidenen Anfängen in den 1960er Jahren entstanden, ist FKK heute ein fester Bestandteil des kroatischen Tourismus geworden. Hier befindet sich auch Europas größtes FKK-Center, der Naturist Park Koversada, zwischen Porec und Rovinj.

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Karibik

FKK-Baden ist in den meisten Orten der Karibik verboten. Oben ohne hat sich an einigen Orten in Hotelanlagen dank der Touristen etabliert. Offizielle Nacktbadestrände gibt es jedoch in Teilen von St. Martin, auf Saint-Barthélemy und auf Bonaire.

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Auf Jamaika ist FKK an öffentlichen Stränden generell nicht gestattet, einige Clubs bieten aber "Clothing optional"-Strände. Und auf Kuba wird nur an wenigen Touristenstränden (Varadero, Cayo Coco und Cay Larg) oben ohne toleriert.

Die Anhänger des FKK hatten seit 20 Jahren für die offizielle Einrichtung eines Nacktbadestrandes gekämpft. Trotz seines Rufs einer freizügigen und frivolen Stadt, die nicht zuletzt von den halbnackten Karnevals-Schönheiten geprägt ist, wird in Rio selbst "oben ohne" am Strand mit Stirnrunzeln quittiert.

Im vergangenen Jahr hatten Nogueira und eine andere Mitstreiterin, Ana Rios, eine "Oben-Ohne"-Aktion organisiert, um den Sommerbeginn zu feiern. Trotz der Anmeldung von rund 2.000 Menschen auf der Facebook-Seite für den Protest tauchten am Ende nur sechs Frauen am berühmten Ipanema-Strand auf. "Ich habe diese puritanische Haltung in Brasilien immer seltsam gefunden, wo man im Karneval und auf den Zeitschriftencovers überall nackte Frauen sehen kann - aber topless am Strand wird als Verbrechen betrachtet", sagte Rios damals.

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