Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten

Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten
Die lauteste, schrillste, bunteste, duftendste und verrückteste Insel der Antillen ist ein intensives Erlebnis für alle Sinne.

Jamaika sei der einzig wahrhafte karibische Staat, betonen dessen Bewohner bei jeder Gelegenheit stolz, weil alle anderen Länder der Antillen im Osten vom Atlantik umspült werden. Nur die Insel der Rastafaris, des Reggaes und des Rums ist zur Gänze von der Karibik umgeben. Doch nicht nur deshalb ist diese ein intensiver Anschlag auf alle Sinne, laut, schrill, bunt, duftend und ein bisschen verrückt.

"Ya mon", was vom jamaikanischen Englisch übersetzt einfach "Ja, Mann" heißt, hört man hier permanent. Egal was davor gesagt wurde, die Einheimischen erwarten sich nahezu verpflichtend, dass der Angesprochene ebenso lässig mit "ya mon" antwortet. Dann ist alles gut.

Die üppige Natur der gebirgig-grünen Insel macht auch lukullisch alles gut, was man auf der langen Fluganreise missen musste. "Jerk food" heißen die mit scharfen, aber äußerst gschmackigen Saucen gebratenen Schweine, Hühner, Fische oder Reis-/Bohnengerichte, die es an unzähligen Standln, aber auch in Hotelrestaurants gibt. Eine besondere Delikatesse wird in Flussnähe am Straßenrand verkauft: "Peppered Shrimps", Süßwasserkrebse mit besonderer Schärfe.

Nachspeise zum Pflücken

Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten
Das Dessert steht in der Landschaft herum. Papayas, Mangos, Ananas und unzählige Bananenarten sind auch uns geläufig, darüber hinaus gibt es seltene exotische Früchte, die man daheim kaum noch gesehen hat, wie etwa die Noni, deren Saft das Immunsystem stärken soll. Ya mon.

Besonders berühmt ist Jamaika natürlich für seinen Rum, mit Weltmarken wie Appleton, der mindestens sieben Jahre alt sein sollte. KURIER-Tipp: Ab einer Eichenfasslagerung von 15 Jahren sind Aroma und Nachgeschmack betörend, auch wenn das seinen Preis hat. Die Einheimischen schwören eher auf den "White Overproof", einen glasklaren Rum mit rund 64 Prozent Alkohol. Angeblich wird er vor allem als Medizin verwendet. Genauso wie Cannabis, Grundnahrungsgenussmittel für Rastafaris. Der Genuss von Joints für "therapeutische Zwecke" wurde 2015 sogar per Gesetz abgesegnet. Ya mon.

Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten

Noch exklusiveren Gaumengenuss als alten Rum gibt es weit oberhalb jener Region, in der Zuckerrohr gewonnen wird: In den nebeligen Hochlandplantagen der Blue Mountains wächst eine besonders exklusive Kaffeesorte, die dank besonders ausgeklügelter Verarbeitung heute zu den teuersten der Welt zählt. Exportiert wird sie größtenteils in japanische Gourmettempel, wo ein Tässchen zwischen 20 und 30 Euro kostet. Aber auch die Queen trinkt ihn, man hat eben Stil. Ya mon.

Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten
Berauschend sind auch die zahllosen Wasserfälle, die sich manchmal sogar bis zum Meeresstrand ergießen, wie die berühmten Dunn’s River Falls. Zum Lieblingssport der Touristen avancierte die gruppenweise Besteigung der Katarakte durch das Wasser, mit rutschfesten Schuhen, Hand in Hand. Uriger, weil nicht überlaufen, mitten in den Bergen und umgeben von Urwald, ist dieser Sport bei den Mayfield Falls oder den YS Falls.
Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten
Jamaican Touristboard, black river safari
Nicht weit von den YS Falls kann auch mal so richtig entspannen – mit einer Bootsfahrt durch die Mangrovenwälder des Black River. Gänsehautfeeling gibt es aber trotzdem, spätestens wenn der Bootsführer nah des Ufers stoppt und seine Lieblinge herbeiruft. Süß, wenn er seine Hand zu ihnen hinunterstreckt und sie unter dem Maul krault. Dasselbe Maul, das gleich danach blitzartig nach vorne schießt und zubeißt, wenn er dem Krokodil mundgerechte Hendlstücke – ebenfalls per Hand – serviert. Ya mon.

Strand vom Feinsten

Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten
Wenn schon Karibik, dann aber auch Strand, und davon hat die Insel jede Menge vom Feinsten. Im Nordosten und Süden sind die Hotspots der Einheimischen, während es (fast) alle Touristen in die Hotelhochburgen Negrils, Montego Bays und Ocho Rios, verschlägt. Die Strände bieten alles, was das Herz begehrt, einer der herrlichsten ist in Bloody Bay, gleich nördlich von Negril.
Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten
Doctor's Cave Beach Club, Montego Bay (also known as Doctor's Cave Bathing Club) has been one of the most famous beaches in Jamaica for nearly a century.

Über einen kleinen, aber feinen Strand nahe Montego Bay verfügt das jüngste und edelste AI-Hotel der in Jamaika gut vertretenen RIU-Kette. Stylish von der pompösen Empfangshalle bis zur Wasserlandschaft, es gibt mehrere feine Spezialitätenrestaurants und Zimmer mit allem Komfort. Wer es noch luxuriöser haben will, sollte sich eine Suite gönnen – mit zwei (!) Whirlpools, einen im Zimmer und einen auf der Terrasse mit Meerblick.

Dancehall Sounds

Der jamaikanische Strandalltag ist allerdings nichts für Ruhesuchende, die Dichte der Live-Bands und Beschallungsanlagen ist enorm. Und die bekannten Reggae-Rhythmen, die man im Land Bob Marleys erwartet, hört man viel weniger als "Dancehall-Sounds", deren Intensität das Trommelfell nicht so schnell vergisst.

Ein ganz anderes, unvergessliches Erlebnis für alle feineren Sinne findet man nahe bei Ocho Rios in der Dolphin Cove. Hier kann man mit den zärtlichen Flippern schwimmen, schmusen und sich ziehen lassen. Der absolute Höhepunkt: Man liegt flach im Wasser und die Delphine schieben mit ihren Schnauzen die Fußsohlen dermaßen schwungvoll an, dass man wie eine Rakete aus dem Wasser schießt – ein einmaliges Glücksgefühl. Ya mon.

Info

Jamaika: Reggae, Rum und Strand vom Feinsten
Anreise Mit Condor über Frankfurt nach Montego Bay.www.condor.com

Reisezeit Dez. bis Mai, 25–30 Grad, Juni bis Nov. Hurricane Season.

Währung 1 € = ca. 136 JMD (Jamaica Dollars), US-Dollars werden überall genommen. Jamaika ist nicht billig, gutes Jerk Food gibt es aber um rund 5 €.

Sicherheit Kingston sollte nur mit einer geführten Tour besichtigt werden, ebenso wie Teile Montego Bays. Keine Wertsachen außerhalb der Hotels sichtbar mit sich führen.

Gesundheit Kein Leitungswasser trinken, Essen meist auch in Straßenbuden gut. Moskitospray (Dengue-Fieber!), Kopfbedeckung und Sonnenschutz auch für Touren einpacken. Warmen Pulli für nächtliche Kühle und klimatisierte Restaurants mitnehmen. Ohropax retten den Schlaf.

Einkaufen Hübsche Schnitzereien aus Kokosnüssen, Bilder, alten Rum, scharfe Saucen. Achtung: Die wunderschönen Muscheln und Meeresschneckengehäuse dürfen in Österreich nicht importiert werden, hohe Strafen.

Hotel-Tipp Die RIU-Kette ist in allen Touristen-Hotspots mit All-inclusive- Hotels vertreten. Das Riu Palace Tropical Bay nördlich von Negril liegt an einem der schönsten Strände der Insel, wo es auch ruhige Plätzchen gibt. www.riu.com

Pauschal 1 Woche inkl. Flug ab Wien über Frankfurt all inclusive im 4* RIU Ocho Rios ab 1962 €, im 5* RIU Palace Tropical Bay ab 2170 €, jeweils p.P. im DZ, und im 5*RIU Palace Jamaica ab 2253 € in der Junior Suite. 5N Rundreise + 2N im RIU Montego Bay um 2974 €, 5N Rundreise + 3N RIU Montego Bay ab 2760 €. www.tui.at

Info ADAC-Reiseführer Jamaika, 6,70 €, jamaika-info.de, visitjamaica.com

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