Auf den heiligen Berg Athos dürfen pro Tag nur zehn männliche Pilger, Frauen bleibt der Besuch der griechischen Mönchsrepublik verwehrt. Im Frühling kommt aber quasi der Berg zu den Menschen: Die Mount Athos Area am Fuße des heiligen Berges organisiert vom 26. Mai bis zum 1. Juni ein kulinarisches Festival, bei dem die vegetarische Bio-Küche der Mönche im Mittelpunkt steht.
Festival-Managerin Maria Pappa: „Während dieser Zeit bereitet Mönch Epifanios aus dem Mylotamos-Kloster mit mehreren Chefköchen köstliche Menüs zu, die man in ausgewählten Restaurants, begleitet von Berg-Athos-Weinen, genießen kann.“ Außerdem gibt es Kulturdarbietungen, Live-Musik und Kochkurse. Die Palette reicht von Gemüse-Kreationen über Fischgerichte mit Kräutersauce und Lamm bis hin zu den typischen griechischen Süßigkeiten mit Nüssen und viel Honig. Zum Abschluss darf der Tsipouro, der „Grappa“ (Tresterbrand) der Mönche, nicht fehlen. Detailprogramm unter www.mountathosarea.org
Wer den Berg Athos mit seinen 20 Großklöstern und 2200 Mönchen als Pilger und Wanderer besucht, darf sich freilich nicht so üppige Menüs erwarten. „Zur Begrüßung gibt’s in den Klöstern meist griechischen Kaffee und Tsipouro, das Essen ist einfach, aber sehr gut gekocht“, erzählt Josef Peterleithner, Präsident des Österreichischen Reiseverbandes, der den Berg Athos schon sechs Mal privat erwandert hat. „Zum Frühstück und zum Abendessen stehen Gemüseeintöpfe, Schafkäse, Brot und Oliven auf dem Speiseplan, dazu gibt es Wasser und etwas Wein. Wer nach Athos fährt, ist ja auch nicht zum Schlemmen da.“ Man isst in der Trápeza (Speisesaal) mit den Mönchen, aber auf getrennten Tischen. Und zwar nur so lange, wie der Abt sein Mahl zu sich nimmt. Hört der Klostervorsteher zu essen auf, ist das Essen für alle beendet. „Drum schaufeln manche auch das Essen sehr flott in sich hinein“, sagt Peterleithner.
Man nimmt an Gebeten teil, ehe es zum nächsten Kloster geht. „Proviant wie Kekse, Obst und vor allem eine Trinkflasche, die man in den Klöstern und an Quellen auf dem Weg befüllen kann, sollte man unbedingt dabei haben“, so der Touristiker mit Pilgererfahrung.
Nächtigung und Verpflegung bei den Mönchen ist gratis. Man bezahlt für einen Athos-Aufenthalt nur 30 € fürs Pilgervisum. Das bekommen Männer ab 18 Jahren (darunter nur in Begleitung ihres Vaters) beim Pilgerbüro in Thessaloniki, ☎ 0030 2310/ 25 25 78, eMail: pilgrimsbureau@c-lab.gr
Der Antrag sollte sechs Monate vor dem gewünschten Termin eingebracht werden, die Aufenthaltsgenehmigung gilt für maximal drei Übernachtungen in der Mönchsrepublik.
Dass auf Berg Athos keine weiblichen Lebewesen leben dürfen, argumentieren manche Mönche so: Maria, die Mutter Gottes, sei hier gewesen, somit wurde der Berg schon von der höchsten aller Frauen besucht.
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