Wo Haubenköchin Johanna Maier Kraft schöpft
Das Schönste ist für mich am Ende einer Wanderung die Einkehr in eine Hütte." Johanna Maier lehnt sich gemütlich auf dem Bankerl vor dem St. Kathrein Kircherl in Bad Kleinkirchheim zurück und lacht. "Ich will belohnt werden, das is amal so."
Die Salzburgerin ist unter Spitzenköchen und Gourmets weltbekannt. Zehn bis 12 Stunden steht sie an fünf Tagen in der Woche in der Küche ihres kleinen Haubenlokals. Angela Merkel ist zur Festspielzeit Stammgast in ihrem Filzmooser Restaurant "Hubertus", für den Dalai Lama und die thailändische Königsfamilie hat die Tochter eines Maurers auch schon gekocht. Viel ist sie in der Welt herumgekommen. Begonnen hatte sie als Au-pair-Mädchen in Paris. Später reiste sie zu Spitzenköchen nach New York, Paris oder nach Hongkong.
Stolze Mutter
Ihre Karriere hat sie erst zwischen den Geburten ihrer zwei älteren Kinder, Simone (45) und Tobias (43) und den jüngeren, Dietmar (33) und Johannes (30), gestartet. Freiwillig haben die vier Kinder die Hotelfachschule gemacht und bei der Mama kochen gelernt. "Gedrängt dazu hab’ ich sie nie. Man muss tun, was man gerne macht, nur dann bringt es dir etwas fürs ganze Leben." Wie ihrem Sohn Johannes, der heuer von Gault&Millau zum Patissier des Jahres gekürt wurde. "Kochen ist Knochenarbeit", sagt sie. Trotzdem ist die 66-jährige Salzburgerin glücklich mit ihrem Beruf. Im Alter sei sie gelassener, freier und toleranter geworden. "Ich sehe Kochen heute als etwas Anderes. Die Gesundheitsaspekte interessieren mich. Mir ist wichtig, dass der Mensch durch die Nahrung in Balance ist." Sie fermentiert Gemüse, legt Früchte ein, macht Topfen, Joghurt und Brot selbst. "Zurück zur Natur" wirkt bei der zierlichen Köchin nicht wie ein Werbespruch. In all ihren Gerichten kommen die fünf Elemente vor, auch in der Nachspeise – süß, sauer, scharf, herb, bitter.
Familienmensch
Info
Johannas Top-4-Tipps
1. Ein toller Rundumblick gibt es vom Kaiserburg Gipfel auf 2059 Meter. Bei klarem Wetter kann man sogar den Großglockner erkennen.
2. Meine Lieblingshütte ist die St. Oswalder Bockhütte, sie ist wirklich einzigartig. In den Fels sind kleine Séparées hinein geschlagen, mit romantischen Tischen. Ich genieße die Aussicht und die tolle Kärntner Jause.
3. Die schönste Wanderung ist der Wasserweg nach St. Oswald. Neben dem Hotel Ronacher führt ein Weg vorbei am St. Kathrein Kircherl, am Bach entlang und neben saftigen Wiesen nach St. Oswald. Mein absoluter Kraftweg!
4. Kulinarisches nehme ich auch aus Bad Kleinkirchheim mit. Am liebsten Almrauschgelee und Schafmozzarella.
Anreise aus Wien über die A2 von Wien und S6 über Semmering, Bruck an der Mur, Scheifling, Murau und Turracherhöhe.
Hotel Das Thermenhotel Ronacher 5*S wird liebevoll von Simone Ronacher, der Tochter von Johanna Maier, geführt. Stammgäste schätzen die Gourmetküche und die Mitarbeiter, die seit Jahren im Traditionshaus arbeiten. Von der Sunday Times unter die „50 best SPAs in the World“, vom Wellness Magazin mit dem Wellness Oscar ausgezeichnet.
Preis ab 176 € pro Person im DZ, ab Aufenthalt von 2 Nächten Frühstück bis 12 Uhr am Anreisetag und am Abreisetag die Thermenwelt bis 21 Uhr inkludiert. www.ronacher.com
Bockhütte St. Oswald Leicht erreichbar von der Bergstation der Nationalparkbahn Brunnach ist die romantische Almhütte auf 1900 m Seehöhe, inmitten der Nockberge. Schmankerltipp: Kaiserschmarrn mit Preiselbeeren. Tel. 0664/4023231
Ausflug Der Kaiserburg Gipfel ist mit der Kaiserburgbahn oder über verschiedene Wanderwege erreichbar. www.biosphaerenparknockberge.at/
Auskunft www.badkleinkirchheim.com
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