Das fünftgrößte Skigebiet der Welt liegt in Österreich
Zehn Personen steigen ein, nehmen komfortabel auf den geheizten Sitzbänken Platz, die Gondel beschleunigt, verlässt das luftig-leichte Talstationsgebäude der neuen Flexenbahn – und schon schweben wir Richtung Flexenpass hinauf, über den imposanten Grat des Ochsenboden hinweg, dann wieder abwärts Richtung Trittkopfbahn-Mittelstation. Das Panorama auf beiden Seiten ist großartig: Wir schauen hinunter ins Klostertal, zurück zum Arlbergpass und nach St. Christoph. Die majestätische Berglandschaft wird an den großen Panoramascheiben vorbeigezogen – Patteriol und die Nordhänge des Albona.
Mittlerweile schaukeln wir über mächtige Kare und imposante Rinnen. Erich zeigt hinunter: "Noch ist die Schneelage zu gering, aber wenn dann die große weiße Pracht kommt, eröffnen sich hier großartige Varianten und Tiefschneeabfahrten, dank der neuen Lifte wesentlich leichter erreichbar als davor." Der Arlberg, auf der ganzen Welt auch als Dorado für Tiefschnee- und Variantenfreaks bekannt, ist nun also noch attraktiver.
Verbunden
Denn was sich Touristiker jahrzehntelang erträumt haben, wurde vor zwei Wochen Realität: Die beiden Seiten und Skigebiete des Arlbergs wurden vermählt. "Was Gott durch einen Berg getrennt hat, soll der Mensch nicht verbinden", witzelten die Tiroler und Vorarlberger einst, doch jetzt wurde Hochzeit gefeiert und der (Pisten-)Ring geschlossen. Das macht aus dem Arlberg das größte Skigebiet Österreichs und das fünftgrößte der Welt.
Zusätzlich ersetzen zwei neue Bahnen die in die Jahre gekommene Trittkopfbahn in Zürs – samt neuer Mittelstation. Stuben erhält dank der neuen Albonabahn II direkten Anschluss zur Alpe Rauz. So ist nun der ganze Arlberg mit Skiern zu befahren. Die Investitionen von insgesamt 42 Millionen Euro in neue Liftanlagen bedeuten aber nicht nur ein Mehr an Komfort und Skiraum, sondern auch ein großes Plus für die Umwelt. Es gibt nämlich keine neuen Pisten. "Die Trittkopfbahn verkehrt in beide Richtungen. Dank ihr können die Skibus-Verbindungen eingestellt werden, nur der Linienbus-Verkehr bleibt bestehen. Das erspart 120 Busfahrten pro Tag, Ortsbilder werden entlastet, da weniger Pkw direkt in die Dörfer kommen. Ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz", erklärt Germana Nagler, stellvertretende Direktorin von Lech Zürs Tourismus.
Mythos Arlberg
Das österreichische Parade-Skigebiet setzte immer schon Meilensteine im alpinen Skisport: 1901 wurde hier der älteste und erfolgreichste Skiclub der Welt gegründet, mit der ersten Skischule (ab 1921) ging die Arlberg-Methode erfolgreich um den ganzen Erdball und große Namen sind untrennbar verbunden: Etwa Hannes Schneider, Stefan Kruckenhauser, Franz Hoppichler, Karl Schranz, Patrick Ortlieb oder Mario Matt. Insgesamt brachte der Arlberg 83 Weltcup- und Olympiasieger hervor.
Info
Hoteltipps Schwarzer Adler 4*s, St. Anton, großes Traditionshaus am östlichen Rand der Fußgängerzone mit unterschiedlichen Zimmertypen; schöner Wellnessbereich, großartige Küche. Ab 138 €/HP/ p. P. www.schwarzeradler.com
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Skigebiet 305 km markierte Pisten, 87 Lifte und Bahnen, 200 km Tiefschneerouten im freien Skiraum; 6-Tages-Skipass: 262 €, Tageskarte: 52 €.
Infos
TVB St. Anton Tel. 05446/2269-0, Lech Zürs Tel. 05583/2161-0
www.flexenbahn.ski
www.skiarlberg.at
www.arlberg.net
www.stantonamarlberg.com
www.lechzuers.com
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