Alpenvereinshütten jetzt online buchbar

Wer seinen Schlafplatz reservieren möchte, kann das künftig auch online tun.
Bisher sind auf der Plattform 16 heimische Hütten vertreten, weitere sollen folgen.

Wer auf einer Alpenvereinshütte übernachten möchte, kann seinen Schlafplatz nun auch online reservieren. 91 Hütten in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind ab sofort auf der Reservierungsplattform der Alpenvereine vertreten. In Österreich können 16 Hütten gebucht werden. Bis Jahresende sollen es mehr werden, hieß es in einer Aussendung des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV).

Das Reservierungssystem, das bereits seit einigen Jahren erfolgreich auf Hütten des Schweizer Alpen-Clubs erprobt wurde, ist seit Juli in Österreich aktiv. Auch Schlafplätze in Hütten des Deutschen Alpenvereins (DAV) können mittlerweile online gebucht werden. Insgesamt können Betten auf 91 Hütten reserviert werden. Allein in Österreich gibt es insgesamt rund 500 Alpenvereinshütten.

Digitale Hilfsmittel immer wichtiger

Laut dem heimischen Alpenverein greifen Bergsportler beim Wandern immer häufiger auf digitale Hilfsmittel zurück, sei es bei der Tourenplanung, bei der Orientierung im Gelände oder bei der Informationsbeschaffung über Wegenetze und Übernachtungsmöglichkeiten. "Sowohl unsere Gäste als auch die Hüttenwirte und hüttenbesitzenden Sektionen haben zunehmend Interesse bekundet und zum Teil auch schon damit begonnen, eigene Tools zu entwickeln", sagte Peter Kapelari von der Abteilung für Hütten, Wege und Kartografie im ÖAV.

Interesse der Hüttenwirte groß

Weitere 43 Hütten in Österreich und Deutschland sowie eine in Südtirol werden voraussichtlich bis zum Jahresende für die Online-Reservierung freigeschaltet. "Für die nächste Sommersaison werden sich viel mehr Hütten als heuer an der Plattform beteiligen. Ich rechne schon mit einer Steigerung", sagte Armin Wegscheider vom ÖAV. Das Interesse der Hüttenwirte sei jedenfalls groß.

Das System funktioniert wie eine Urlaubs-Buchungsplattform, bei der Zimmeranzahl und Dauer des Aufenthaltes angegeben werden können. Der Gast kann entscheiden ob er ein Benutzerkonto anlegen möchte oder nicht. "Wir wollen den Gästen anbieten, Hüttenrouten - wie zum Beispiel für Mehrtagestouren - in wenigen Schritten buchen zu können", sagte Wegscheider.

Bezahlt wird vor Ort

Als nächster Schritt soll ein Onlinebezahlungssystem für die Plattform integriert werden. Bis jetzt können Wanderer lediglich ein Zimmer auf der Plattform reservieren, bezahlt wird an Ort und Stelle. Bisher bekommen die Wirte der Alpenvereinshütten die häufigsten Anfragen per E-Mail oder auch telefonisch. Laut Wegscheider ist der Großteil der bewirtschafteten Hütten online erreichbar - wenn auch nur einmal am Tag.

"Natürlich liegt die Entscheidung bei unseren Hüttenwirten, ob sie eine Online-Reservierungsmöglichkeit anbieten oder nicht", erklärte Hanspeter Mair, Geschäftsbereichsleiter für Hütten, Naturschutz und Raumordnung im Deutschen Alpenverein (DAV). "Viele Reservierungen werden nach wie vor telefonisch angenommen, schließlich verfügen nicht alle Hütten über einen stabilen Internetzugang."

Nicht mehr wegzudenken

An einem einjährigen Testbetrieb haben in Österreich zwei Hütten teilgenommen. Sowohl die Dümlerhütte im Toten Gebirge (OÖ) als auch die Glungezerhütte in den Tuxer Alpen (T) nutzten das Reservierungssystem, die Wirtsleute waren laut Alpenverein begeistert. "Wir waren zu Beginn der Testphase skeptisch, aber das Reservierungsportal ist nicht mehr wegzudenken. Das ist die Zukunft", sagten Wolfgang Peböck und Theresia Panholzer, Wirtsleute der Dümlerhütte.

Theoretisch könnten sich laut Wegscheider alle alpinen Vereine, die dem Club Arc Alpine (CAA) angehören, an der Plattform beteiligen und ihre Hütten dort anbieten. Prinzipiell können auch private Hütten mitmachen, sagte Wegscheider.

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