Zwang zur Vernunft

Frühwarnung
Schönheitsoperationen sind Privatsache – ein strenges Gesetz ist aber wichtig.

Es gibt Gesetze, die man eigentlich gar nicht brauchen sollte, weil geltende Regeln in Verbindung mit Vernunft ausreichen müssten. Das Gesetz zur Durchführung von Schönheitsoperationen ist so eines – und dennoch ist es unbedingt notwendig.

Geht es um Schönheit und um Geld, ist es mit der Vernunft nämlich schnell vorbei: Da legen sich ganz junge Mädchen auf den OP-Tisch, um nur ja einem werbemäßig geschaffenen Schönheitsideal zu entsprechen. Und der Beauty-Doc schneidet drauflos, ob er es kann oder nicht.

Das neue Gesetz verbietet keine ästhetischen Eingriffe. Warum auch? Wenn erwachsene Frauen oder Männer schöner sein wollen, ist das ihr gutes Recht. Sie sollen nur wissen, worauf sie sich einlassen – und sie müssen von entsprechend ausgebildeten Ärzten behandelt werden. Aber Kinder haben beim Schönheitschirurgen nichts zu suchen, außer echte (Schönheits-)Fehler oder Unfallfolgen müssen behoben werden. Das alles ist zwar logisch, genauso wie es selbstverständlich sein müsste, dass Politiker nicht korrupt sind. Trotzdem verordnet sich die ÖVP jetzt einen Verhaltenskodex für Politiker.

Manchmal muss man Menschen eben zur Vernunft zwingen.

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