Wird Amon wie Elsner?

Der Kunde ist in der Schule noch nicht König
Hilfe, Verschwörung! Wer eigene Fehltritte so tilgen will, macht sich lächerlich.

Helmut Elsner tanzt gegen halb drei Uhr Früh in der Eden-Bar. Wegen schweren Herzleidens haftuntauglich auf freien Fuß gesetzt, muss er jetzt ein neues Gutachten fürchten. „Das ist eine Intrige, weil man mich mundtot machen will.“ Der Ex-Banker will sich diesmal als Opfer einer Verschwörung retten. Die simplen Tatsachen: Die Spitzen der Oberösterreichischen Nachrichten beschließen einen Abend in Wien in der Eden. Als Elsner quietschfidel ein Tänzchen wagt, drückt der Redaktionsfotograf auf den Auslöser, das Blatt druckt den glücklichen Zufallstreffer ab.

Werner Amon wird nicht müde, eine Routineerhebung der Justiz anzuschwärzen: Als Racheakt, weil er in der Causa Kampusch den Staatsanwälten auf die Finger klopfe. Politiker der FPÖ suchen den tragischen Kidnapping-Fall bis heute als Werk eines Kinderpornorings darzustellen, der seine schmutzigen Greiffinger überall hat – von der Polizei über die Justiz bis in die Politik.

Die verbliebenen vernünftigen politischen Kräfte in diesem Land sind gut beraten, Missstände weiter konkret couragiert beim Namen zu nennen. Verschwörungstheorien sollten sie schon aus Selbstschutz meiden – sofern wenigstens sie weiter ernst genommen werden wollen.

Kommentare