Wildkamera filmte Politiker beim Liebesspiel

Wildkamera filmte Politiker beim Liebesspiel
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres nahm eine Kamera im Wald nicht das Wild, sondern ganz anderes Wildes auf.

Die Nachricht ereilte Landesjägermeister Ferry Gorton am Montag während eines Aufenthalts in der Toskana und erheiterte den obersten Kärntner Grünrock hörbar: "Wie bitte? Dass Politiker da zu Hauptdarstellern werden, ist schon sehr spannend!"

Denn nach einem Fall im Vorjahr im Lavanttal erwischte es diesmal einen Oberkärntner Politiker: Er geriet im Wald vor die Linse einer Wildkamera. Und wurde beim Liebesspiel gefilmt.

Eigentlich dienen diese Apparate, die auch mit Infrarot für Nachtaufnahmen ausgestattet sind, laut Landesjägermeister Gorton der Überprüfung des Wildbestandes bzw. der Kontrolle, wie Futterstände angenommen werden. "Die Jägerschaft selbst hat nur im Dreiländereck solche Wildkameras aufgestellt, um das Vorkommen von Bär, Luchs und Wolf zu dokumentieren", erläutert Gorton.

Jagdgesetz

Wie viele dieser "Fotofallen" von Weidmännern in Kärnten aufgestellt sind, ist nicht bekannt. Freydis Burgstaller-Gradenegger, Juristin der Jägerschaft: "Laut Jagdgesetz ist das nicht verboten und auch nicht meldepflichtig – das Jagdgesetz sagt nichts dazu."

Datenschutz

Allerdings sei eine Ge­nehmigung des Grund­eigentümers notwendig: "Und wenn Personen aufgenommen werden, dann kommen Datenschutz und Urheberrecht zum Tragen", erzählt Freydis Burgstaller-Gradenegger.

Das Aufstellen von Ka­meras auf öffentlichem Grund muss der Datenschutzkommission gemeldet werden, ansonsten drohen bis zu 10.000 Euro Strafe. Auch ein Hinweis, dass Aufnahmen gemacht werden, ist verpflichtend. Sollten Fotos aus Wildkameras, die jemanden bloßstellen, öffentlich die Runde machen, kann die Strafe auf bis zu 20.000 Euro steigen.

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