Wieder Korruptionsverdacht gegen Grasser

"Ein faires Verfahren, wo ein Richter und Schöffen sich völlig unbefangen, unvoreingenommen und unparteilich mit der Frage auseinandersetzen sollen, ist aus meiner Sicht gar nicht mehr möglich." (12. Februar 2016)
Terminal Tower – Brisante Mails zu einer möglichen 200.000-Euro-Provision des Ex-Ministers.

Karl-Heinz Grasser gerät an mehreren Fronten zusehends unter Druck. Unter anderem im Ermittlungskomplex rund um den Terminal Tower in Linz, wo die Justiz einen schwerwiegenden Korruptionsverdacht hegt – der KURIER berichtete Ende November. In einem Dossier der Korruptionsstaatsanwaltschaft heißt es: „Mag. Grasser ist auch in diesem Zusammenhang verdächtig, als ehemaliger Bundesminister für Finanzen (...) für die pflichtwidrige Vornahme eines Amtsgeschäftes, nämlich den (...) Abschluss eines überteuerten Mietvertrages hinsichtlich des Terminal Towers in Linz, einen Vorteil in einer € 3000,- übersteigenden Höhe angenommen zu haben.“

Konkret geht es um 700.000 Euro, die Grassers Freund Plech für die Einmietung der Finanz in den Linzer Wolkenkratzer gefordert haben soll. Im Falle von 200.000 Euro glauben die Fahnder fündig geworden zu sein: Das Geld soll letztlich via Grasser-Spezi Meischberger auf drei im Zuge der BUWOG-Ermittlungen entdeckten Provisionskonten in Liechtenstein gelandet sein. Die Staatsanwaltschaft vermutet Bestechungsgeld, die Konten könnten Meischberger, Plech sowie Grasser zugeordnet werden. Alle drei dementieren jegliche Vorwürfe vehement, es gilt die Unschuldsvermutung.

Wieder Korruptionsverdacht gegen Grasser

Immer mehr in den Fokus der Kriminalisten rückt derweilen Ex-Porr-Chef Horst Pöchhacker, der den Terminal-Tower 2006 gemeinsam mit Raiffeisenlandesbank und Raiffeisen Leasing hochziehen ließ. In der letzten Woche wurden mehrere damals involvierte Manager einvernommen. Dabei tauchten streng vertrauliche E-Mails auf, die den Verdacht erhärten, dass Porr die 200.000-Zahlung an Meischberger abgewickelt hat. Denn: Als ein Porr-Manager einen Raiffeisen-Leasing-Manager aufforderte, sich an der Provision für Meischberger zu beteiligen, schrieb dieser in einer internen Mail: „Honorarforderungen des Herrn Meischberger waren mir bis zu diesem Mail unbekannt. Meiner Meinung nach sollte sich das schon die Porr mit dem Hrn. Meischberger ausmachen.“ Ein weiterer Raiffeisen-Manager antwortete daraufhin: Davon sei „nichts bekannt“ . Man sei „auch nicht bereit, diese Kosten mitzutragen“ .

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