Wie Umweltzonen die Stadtbewohner entlasten

Europäische Vorbilder für Umweltzonen gibt es genug.

Während die österreichische Politik noch überlegt, wurden in Nachbarländern bereits 170 Umweltzonen eingeführt. Sie sollen Städte vor Schadstoffbelastung schützen, verursacht meist von alten Dieselautos und Lkw. Oft wird dafür ein Ampelsystem verwendet. Je nach den Abgaswerten der Fahrzeuge bekommen die Besitzer eine Plakette, die an die Windschutzscheibe geklebt wird. Grün steht für die besten Abgaswerte, Rot für die schlechtesten. Diese Kfz dürfen gerade noch in die Umweltzone einfahren. Fahrzeuge mit einem Motor ohne Katalysator bekommen keine Plakette und dürfen daher nicht in die Stadt fahren. In vielen deutschen Städten dürfen nach einiger Zeit auch rote und orange Kfz nicht mehr in die Umweltzone fahren.

Spitzenreiter bei den Umweltzonen ist Italien, wo es bereits 102 gibt. Auch schrecken italienische Politiker nicht davor zurück, tageweise Fahrverbote auszusprechen, so geschehen kürzlich in Mailand. In Deutschland gibt es 48 Umweltzonen. In Berlin wurde sie am 1. Jänner 2008 eingeführt, die Auswirkungen wurden nun von der Stadt untersucht. "Die Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit von Umweltzonen", sagt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Viele Berliner haben ihre Fahrzeuge erneuert, um die grüne Plakette zu erhalten. Dadurch gingen die ausgestoßenen Dieselpartikel um etwa 58 Prozent zurück, die Stickoxide haben sich um 20 Prozent gesenkt. 380 Tonnen Dieselpartikel wurden in Berlin im Jahr 2007 gemessen, 2010 waren es nur noch 126 Tonnen. "Wenn man bedenkt, dass der Anteil der Diesel-Pkw in Österreich doppelt so hoch ist wie in Deutschland, besteht hier noch mehr Einsparpotenzial", sagt Gratzer. Er fordert angesichts der schlechten Luftsituation für Wien und Graz die rasche Einführung von Umweltzonen.

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