Wer will Blau-Schwarz?

Der Kunde ist in der Schule noch nicht König
Die VP will nicht Farbe bekennen. Wer im Fall Strache nur taktisch laviert, verliert.

Einzig Andreas Khol ließ sich zu einer eindeutigen Aussage hinreißen: H. C. Strache ist für ihn nach seinem „Wir sind die neuen Juden“-Sager „für das Amt des Kanzlers oder Vizekanzler unfähig“. Khol war Co-Architekt von Schwarz-Blau. Beim Bau künftiger Koalitionen wird er als ÖVP-Seniorenbundchef keine tragende Rolle mehr spielen. Die heute mächtigen Granden der ÖVP hüllen sich aber in Schweigen. Unter vier Augen murren sie: Wer Nein zu den Strache-Blauen sagt, begibt sich endgültig in die „Geiselhaft“ der SPÖ. Schwarz-Blau muss als Karte im Polit-Poker im Spiel bleiben.

Alle demoskopischen Erkenntnisse über die Verteilung der Wählergunst entlarven das als Träumerei von gestern. Blau liefert sich längst mit Rot das finale Match um Platz eins. Schwarz bleibt in jedem Fall abgeschlagener Dritter.

Statt der Neuauflage von Schwarz-Blau ist einzig eine Premiere denkbar: Blau-Schwarz – eine Option, die unter „Harakiri mit Anlauf“ abzubuchen ist. Die ÖVP wäre als Juniorpartner der FPÖ nun einer total schrankenlosen Populistentruppe an der Staatsspitze ausgeliefert.

Im Fall von Straches unseligem Sager gilt mehr denn je: Wer in Fragen des politischen Anstands laviert, landet zwischen allen Stühlen.Und zementiert sich am Ende des Wahltages in der verhassten Loser-Position.

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