Versteckspiele, ja bitte!

Der Kunde ist in der Schule noch nicht König
Rot-Schwarz brütet überm Sparpaket – und keiner gackert. Bitte mehr davon.

Im „Springer-Schlössl“ in Wien-Meidling werden seit Jahrzehnten schwarze Mandatare auf Parteikurs getrimmt – von der Rhetorik bis zur Programmatik. Vergangenen Sonntag und Montag zogen sich der rote Kanzler und sein schwarzer Vize in die „Politische Akademie“ der ÖVP zurück, um die Sparvorschläge ihrer Minister auf den finanziellen Ertrag und die politische Verträglichkeit abzuklopfen.

Der Verpackungsort für ein zehn Milliarden schweres Sparpaket ist auf den ersten Blick eine Lappalie. Für die rot-schwarzen Koalitionäre mit der krankhaften Neigung zum Dauergezänk ist ein vertrauliches Treffen auf gegnerischem Boden eine kleine Sensation. Der Regierung gelang es so erstmals, zwei Tage lang unbehelligt von Kameras und Journalisten in sich zu gehen. Auf die Idee, dass sich Rot und Schwarz in der ÖVP-Kaderschmiede treffen, kam in der Tat niemand. Ob das für den geistigen Durchbruch zu einem gemeinsamen Sparpaket reicht – darauf müssen wir noch einige Wochen warten.

Aber ein Hauch von Hoffnung lebt: Rot und Schwarz sind bei der Wahl des Tagungsorts über ihren Schatten gesprungen. Die Geste macht Appetit auf mehr. Auch um den Preis von gelungenen Versteckspielen.

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