USA: Internationaler Kinderporno-Ring zerschlagen

USA: Internationaler Kinderporno-Ring zerschlagen
US-Ermittler haben einen internationalen Ring von Kinderschändern ausgehoben. 72 Personen werden angeklagt. Mehrere Festnahmen auch in Europa.

Mit der bereits 2009 begonnen "Operation Delgado" ist den US-Ermittlern nun ein gewaltiger Schlag im Kampf gegen Kinderpornografie gelungen: In Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden wurde ein internationaler Kinderpornografie-Ring ausgehoben. Wie das Justizministerium in Washington am Mittwoch mitteilte, wurden 72 Mitglieder des Netzwerkes angeklagt, welches online Bilder und Videos von sexuellen Übergriffen Erwachsener auf Kinder verbreitete.

Demnach operierte der Ring als privater "Club" mit dem Namen "Dreamboard", Zugang gab es nur für Mitglieder. Den Washingtoner Angaben zufolge kam es auch im Ausland zu 13 Festnahmen, darunter in Deutschland.

"Ein Albtraum"

Wie es in der Mitteilung hieß, schufen die Mitglieder von "Dreamboard" eine große "Bibliothek" mit Bildern und Videos oft gewalttätiger pornografischer Szenen. In vielen Fällen hätten sie das Material selbst produziert - und mit sich selbst als "Akteur". Die Opfer seien bis zu zwölf Jahre alte Kinder gewesen, darunter seien auch Babys misshandelt worden. Viele der Kinder hätten sichtlich auch physisch Schmerzen erlitten. Justizminister Eric Holder sprach von einem "Albtraum".

Nach den Schilderungen des Ministeriums wurden die Mitglieder angespornt, möglichst viel und möglichst "drastisches" Material zu liefern. Als Belohnung dafür habe dann nach einer Art Preissystem erweiterter Zugang zur Porno-"Bibliothek" gewunken.

52 der 72 Angeklagten wurden der Mitteilung zufolge inzwischen in den USA und in Übersee festgenommen, vier bereits zu Gefängnisstrafen zwischen 20 und 30 Jahren verurteilt. Im Ausland seien mehr als 500 Menschen ins Visier genommen worden. Die Festnahmen erfolgten in den europäischen Staaten Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz, Serbien und Ungarn sowie in Ecuador, Kanada, Katar, Kenia und den Philippinen.

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