US-Politiker gegen Strauss-Kahn

Senator Bill Perkins unterstützt das Zimmermädchen, das DSK anzeigte. Die Mutter der zweiten Klägerin sagt, er sei von Sex besessen.

Die Affäre Strauss-Kahn rund um die Vergewaltigungsvorwürfe weitet sich nun offenbar auch zu einem Politikum in den USA aus: Der demokratische Senator Bill Perkins tat sich mit verschiedenen Vereinigungen zum Schutz der Rechte von Frauen und Schwarzen zusammen und trat offen für das Zimmermädchen ein. Am Sonntag veranstalteten die Beteiligten in New York eine Pressekonferenz: "Wir sind hier versammelt, um den Staatsanwalt aufzufordern, seine Arbeit zu machen", so Perkins.

Der Senator forderte insbesondere, dass der mit den Ermittlungen befasste Staatsanwalt Cyrus Vance dem mutmaßlichen Opfer die Möglichkeit gebe, im Rahmen eines Prozesses auszusagen. "Die Archivierung der Klage würde die Opfer entmutigen, sich kundzutun, aus Furcht selbst angeklagt zu werden", betonte der Senator und erinnerte daran, dass Strauss-Kahns Glaubwürdigkeit, gegen den eine Journalistin in Frankreich ebenfalls Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet hat, auch "fraglich" sei.

Die 32-jährige Klägerin beschuldigt Strauss-Kahn, sie am 14. Mai in seinem Hotelzimmer in New York zum Oralsex gezwungen zu haben. Widersprüche in ihren Aussagen und einige Lügen gegenüber den US-amerikanischen Behörden lassen es allerdings als immer unwahrscheinlicher erscheinen, dass die Klage gegen DSK fortgesetzt wird.

"Er ist sexbesessen"

Auch in Frankreich wurde gegen den Ex-IWF-Chef Anzeige erstattet: Autorin Tristane Banon beschuldigt den Sozialisten, er habe 2003 versucht, sie im Zuge eines Interviews sexuell zu missbrauchen. Sie war damals eine junge Journalistin - ihre Mutter, Vertraute von Strauss-Kahn bei den Sozialisten, hatte ihr vor acht Jahren von einer Anzeige gegen den mächtigen Politiker abgeraten. Nun erhebt diese schwere Vorwürfe gegen den einstigen Freund: "Strauss-Kahn ist krank, er ist von Sex besessen und kann nicht anders", so Anne Mansouret in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. "Das muss bei ihm ein Schub sein, ein Zwang. Er müsste sich behandeln lassen."

Strauss-Kahn bestreitet die Vorwürfe und drohte der Autorin über seine Anwälte bereits mit einer Verleumdungsanzeige. Sollte es zu einem Prozess kommen, drohen ihm 15 Jahre Haft. Mansouret würde eine wichtige Zeugin der Anklage sein.

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