Urlaubsposse: Ein Koffer auf Reisen

Urlaubsposse: Ein Koffer auf Reisen
"Nicht ohne meinen Koffer", dachte sich Gabriele Kolar und rang mit Austrian Airlines um ihr liebstes Gepäckstück.

Vier Wochen, ein Dutzend Telefonate und knapp 3000 geflogene und gefahrene Kilometer waren notwendig, bis Gabriele Kolar endlich das bekam, was ihr zustand: Einen Reisekoffer - robuste Plastikschalung, sicheres Schloss und Spanngurte zum Sortieren der Kleidung innen drin. Die Geschichte der Guntramsdorferin und ihres roten Koffers ist eine Geschichte, die von einer globalisierten Welt erzählt. Einer Welt, in der kaputte Gepäckstücke nicht beim Händler ums Eck, sondern lieber im 700 Kilometer entfernten Frankfurt repariert werden. Doch der Reihe nach.

Odyssee

Urlaubsposse: Ein Koffer auf Reisen

Als Frau Kolar von ihrem Urlaub auf der Blumeninsel Madeira zurück nach Wien flog, ging ihr geliebtes Reiseutensil in Brüche. Nach einer Schadensmeldung beim Lost-&- Found-Schalter der Austrian Airlines am Flughafen Schwechat bekam die 60-Jährige die Kontaktadressen zweier Vertragspartner überreicht. Jene von "dolfi1920" in Frankfurt und eine zweite des Koffergeschäfts Mosovsky in Wien-Margareten.

Kolar entschied sich für die Frankfurter Variante. "Ich wollte, dass die Reparatur schnell abgewickelt wird und entschied mich für dolfi1920", sagt sie. Ein Schritt, den sie heute bereut. Nach telefonischem Kontakt wurde das Gepäckstück vom Paketdienst abgeholt. "Eine Woche später bekam ich einen Anruf, dass mein Koffer irreparabel ist. Der Zeitwert liege gerade einmal bei 130 Euro", erzählt die Niederösterreicherin. Doch die Frankfurter unterbreiteten sogleich ein Angebot: Gegen eine Aufzahlung von 70 Euro könne sie den roten gegen einen vermeintlich gleichwertigen blauen Koffer eintauschen. Auf ein rotes Pendant hätte Kolar sechs weitere Wochen warten müssen. "Das wäre sich nie und nimmer ausgegangen. Ich wollte kurze Zeit später wieder verreisen."

Zwei Wochen vergingen, ehe der blaue Koffer geliefert wurde. Doch gelöst war das Problem damit noch nicht. "Der Koffer hatte kein Sicherheitsschloss und auch keine Gurte im oberen Teil", erinnert sich Kolar verärgert. Also ging das gute Stück zurück nach Frankfurt. Eine Woche später brachte der Paketdienst den nächsten Koffer. "Er ist zwar schwarz und etwas größer als mein roter Koffer, aber immerhin", sagt Kolar am Ende ihrer Kofferodyssee.

Doch warum greift man bei Austrian eigentlich lieber auf eine Servicestelle in Frankfurt als auf eines der 50 bis 60 Koffergeschäfte in Wien zurück? "Das ist ein besonderes Service für unsere Kunden", lautet die Antwort bei der Airline. Durch die wenigen Vertragspartner hätten Menschen wie Frau Kolar eine Kostenersparnis. "Selbstverständlich können unsere Kunden aber auch in ein Geschäft ihrer Wahl gehen und sich die Kosten von uns rückerstatten lassen." Genau das wird Frau Kolar beim nächsten Mal auch machen. "Das scheint mir doch unkomplizierter zu sein."

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