Ultra-orthodoxe Juden greifen Polizei an

Ultra-orthodoxe Juden greifen Polizei an
Israel – Zusammenstöße im Streit um eine strikte Geschlechter-Trennung

Der Konflikt zwischen ultra-orthodoxen Juden und dem israelischen Staat ging in eine neue Runde: In der Stadt Beit Shemesh nahe Jerusalem kam es zu Zusammenstößen zwischen den religiösen Fanatikern und der Polizei. Zuvor hatte ein Kamerateam, das in der Stadt gefilmt hatte, telefonisch um Hilfe gerufen, nachdem es von den Ultra-Orthodoxen bedroht worden war. In der Folge flogen Steine und Eier auf die Polizisten. Es kam zu einem Handgemenge. Mindestens ein Polizist wurde verletzt. Mehrere Demonstranten wurden vorübergehend festgenommen.

Der Vorfall war nur der letzte in einer Serie – vor allem in und um Jerusalem. Ultra-konservative Juden wollen dort eine Trennung der Geschlechter durchsetzen – etwa getrennte Gehsteige, Parkbänke oder eine Trennung in Bussen. Am Abend demonstrierten Tausende Israelis in Beit Shemesh gegen religiösen Fanatismus.

Auslöser der jüngsten Zusammenstöße in Beit Shemesh war jetzt der Versuch der Behörden, verschiedene Straßenschilder zu entfernen, die eine Trennung der Geschlechter vorschreiben.

Die Ultra-Orthodoxen genießen in Israel eine Reihe von Privilegien, sie sind etwa vom Militärdienst befreit, ihre Religionsschulen hoch subventioniert. Westliches Gedankengut lehnen sie ab. In den Familien der religiösen Fundamentalisten sind zehn Kinder und mehr keine Seltenheit. Ihre Gruppe umfasst bereits rund zehn Prozent der israelischen Bevölkerung.

Kommentare