Tschüssel für Scheuch

Tschüssel für Scheuch
Schüssel ging spät, aber doch. Straches Bündnis-Bruder will dreist bleiben.

Wenn in einer ORF -Sitcom die Rolle des "unbelehrbar rotzfrechen Politikers" zu besetzen wäre, drängte sich einer geradezu auf: Uwe Scheuch. Der Chef der Kärntner FPK lässt zum Auftakt der Herbstsaison wissen: "Uwe Scheuch war da, ist da und wird auch dableiben." Der spooky Auftritt in Klagenfurt ging nur deshalb medial unter, weil zeitgleich Wolfgang Schüssel in Wien spät, aber doch die Konsequenz aus dem Affären-Sumpf zog, den Schwarz-Blau hinterlassen hat.

Ein echter Blauer bleibt weiter auf seinem Sessel kleben. Einen roten oder schwarzen Scheuch würde die FPÖ längst mit Inseraten, Plakaten und schlichten Sprüchen ("Geldscheuchs raus") stalken. Denn der Mann wurde Anfang August erstinstanzlich wegen (versuchter) verbotener Geschenkannahme (Parteispende als "part of the game") zu 18 Monaten Strafhaft verurteilt. Der Richter begründete das Urteil ausdrücklich damit, ein Exempel gegen das "Krebsgeschwür Korruption" setzen zu wollen.

Hält das Urteil, muss Scheuch laut Gesetz alle politischen Ämter abgeben. Aber das ist für ihn offenbar nicht "part of the game": "Scheuch war da, ist da und wird auch dableiben" - wird Straches Bündnis-Bruder seine politischen Auftritte künftig mit der Fußfessel absolvieren?

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