Trinidad: Mordkomplott gegen Regierung vereitelt

Trinidad: Mordkomplott gegen Regierung vereitelt
Ausnahmezustand in der Karibik-Republik: Zwölf Verdächtige wurden festgenommen, weil sie angeblich die Premierministerin umbringen wollten.

Ein "unheimlicher Plan" von "schändlichen Elementen" ist auf im Karibik-Staat Trinidad & Tobago aufgeflogen. Das sagte zumindest die Premierministerin des Doppel-Insel-Staates, Kamla Persad-Bissessar, am Donnerstag. Es geht um einen Mordanschlag auf sie und andere Regierungsmitglieder, ausgeheckt als Antwort auf den "Erfolg" des Ausnahmezustands, der in Trinidad & Tobago von der Regierung im August ausgerufen worden ist.

Nach Angaben von Polizeikommissar Dwayne Gibbs wurden zwölf Verdächtige festgenommen, unter ihnen auch Mitglieder der Sicherheitskräfte. Viel mehr wurde nicht zu dem angeblichen Komplott gegen die Staatsspitze gesagt. Deshalb stieß die Meldung seitens der Regierung auch auf große Skepsis. Denn Kritiker Persad-Bissessars, die früher Generalstaatsanwältin war, sehen einen strategischen Schachzug der Regierungschefin.

Skepsis

Trinidad: Mordkomplott gegen Regierung vereitelt

Der Bürgermeister der Hauptstadt Port-of-Spain etwa, Louis Lee Sing: Er nannte es verdächtig, dass die Ankündigung wenige Tage vor der bisher für den 5. Dezember geplanten Aufhebung des Ausnahmezustands erfolgte.

Auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Bank- und Versicherungsangestellten, Vincent Cabrera, reagierte skeptisch auf die Meldung des Mordanschlag-Plans auf die Regierung. Er sagte, es sei zu hoffen, dass hier nicht ein Vorwand für die Verlängerung des Ausnahmezustands konstruiert werde. Mehrere Gewerkschaften hatten zu Beginn der Woche angekündigt, die Proteste gegen die Regierung nach der Aufhebung des Ausnahmezustands fortsetzen zu wollen.

Ausnahmezustand wegen Banden-Kriminalität

Der Ausnahmezustand war am 21. August verhängt worden, nachdem innerhalb von 48 Stunden elf Menschen ermordet worden waren. Trinidad & Tobago kämpft als Transit-Land für Drogen auf der Route in die USA mit einer brutalen Bandenkriminalität. Die Regierung hatte sich bei der Verhängung des Ausnahmezustands allerdings geheimnisvoll auf Geheimdienstinformationen bezogen und erklärt, sie könne diese nicht in der Öffentlichkeit preisgeben.

Seitdem wurden mehr als 200 Menschen auf Grundlage des Gesetzes zur Bandenbekämpfung festgenommen. Sie kamen jedoch mangels Beweisen nach einigen Wochen wieder auf freien Fuß.

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