Tirol: 200 Skifahrer saßen auf Berg fest

Tirol: 200 Skifahrer saßen auf Berg fest
Da die Seilbahn defekt war, wurden Pistenraupen und Hubschrauber für die "Talfahrt" herangezogen.

Wegen einer defekten Seilbahn sind am Dienstag nach Angaben der Tiroler Sicherheitsdirektion rund 200 Wintersportler im Skigebiet Ahorn in Mayrhofen im Tiroler Zillertal (Bezirk Schwaz) am Berg festgesessen. Nach Angaben der Einsatzleitung waren rund 30 Bergretter damit beschäftigt, die Urlauber zu bergen. Meldungen über Verletzte gab es zunächst keine. Bei den Wintersportlern handle es sich vorwiegend um nicht geübte Skifahrer - darunter auch viele Kinder -, die die schwierige Abfahrt nicht alleine bewältigen könnten, schilderte Einsatzleiter Michael Knauer.

Die beiden Hubschrauber des Innenministeriums und des Notarzthubschraubers Heli 4 erhielten schließlich Verstärkung des Bundesheeres. Zwei Black Hawk, die wegen der kritischen Lawinensituation in Landeck stationiert sind, halfen bei der Bergung. Zusätzlich wurden Pistengeräte herangezogen, um die Wintersportler aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

Insgesamt waren zum Zeitpunkt des Seilbahndefektes laut Betreiber etwa 1.000 Gäste in dem Skigebiet. Der Großteil konnte selbst ins Tal abfahren. Für die rund 200 am Berg Gestrandeten gab es dann den Shuttle-Dienst zum Teil per Hubschrauber.

Suche nach 15-Jährigem erneut abgebrochen

Die Suche nach einem im Skigebiet Axamer Lizum im Tiroler Bezirk Innsbruck-Land vermissten 15-Jährigen ist am Dienstag erneut ergebnislos abgebrochen worden. Im Bereich des sondierten Lawinenkegels habe es keine Spur von dem Jugendlichen gegeben, berichtete der Einsatzleiter. Für Mittwoch überlegen die Bergretter den Einsatz einer sogenannten Dampfsonde. Außerdem könnte vom Hubschrauber aus ein Spezialsuchgerät eingesetzt werden, hieß es bei der Einsatzbesprechung am Abend.

Im Einsatz standen mehr als 100 Mann und sechs Suchhunde. Der Fokus lag im Gebiet des Hochtennbodens, in dem vor mehreren Tagen eine Lawine abgegangen war. Zuvor wurden Lawinensprengungen durchgeführt, um die Gefahr für die Suchmannschaften so gering wie möglich zu halten, schilderte Einsatzleiter Jörg Randl. Mit bis zu vier Meter langen Sonden wurden die Schneemassen schließlich durchsucht.

Seit Samstag war nach dem Jugendlichen gesucht worden. Obwohl der mittels Handypeilung eingegrenzte Bereich mehrmals sondiert und unter anderem von den Lawinenhunden abgesucht worden war, fehlte von dem vermissten Tiroler jede Spur. Auch Signale eines Lawinenpiepsgerätes, das der Jugendliche mitgehabt haben soll, konnten nicht empfangen werden.

Schneefälle: Lage entspannt sich

Nach den heftigen Schneefällen vom Wochenende zeigen viele Mess-Stationen Rekordwerte an: Auf der Ulmerhütte im Arlberggebiet blieb die Anzeige bei 4,13 Metern stecken, auf der Nordkette bei Innsbruck wurden knapp vier Meter erreicht. Und weiter blieben Straßen- und Bahnverbindungen vorläufig gesperrt.

Doch jetzt dürfte sich die Lage entspannen, die Lawinengefahr konnte in Vorarlberg und Tirol bereits von Stufe 4 auf 3 (auf der fünfteiligen Skala) herabgesetzt werden. Experten warnen für die nächsten Tage vor allem vor Gleitschnee-Lawinen auf steilen Hängen.

 

Spätestens am Mittwoch setzt sich im Westen und im Süden die Sonne durch. Der Donnerstag soll im Großteil Österreichs strahlend schön werden, ehe ab Freitag von Nordwesten her wieder Sturmböen mit Regen und Schnee durchs Land ziehen.

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