Tiercoach: Winterfest

Tiercoach: Winterfest
Wer Kaninchen und Sittich im Freien überwintern will, sorgt für ein warmes Rückzugsquartier. Teichfische brauchen frische Luft.

Gesundheit! Körperliches Wohlbefinden ist derzeit so gefragt wie sonst zu keiner Jahreszeit: Es ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Haustiere unbeschadet durch Frost und Schnee kommen. Nur fitte Tiere dürfen im Freien überwintern, nur rüstige Winterschläfer können über Monate gefahrlos ruhen.

KURIER-Tiercoach Dagmar Schratter, Direktorin des Tiergarten Schönbrunn, und Experte Anton Weissenbacher - ebendort Zoologischer Leiter Reptilien, Amphibien, Fische - geben Tipps, was Kaninchen, Sittiche und Teichfische bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt brauchen.

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"Kaninchen bekommen im Winter ein dickes Fell", sagt Schratter. Mit diesem flauschigen Schutz können sie durchaus im verschneiten Freigehege herumhoppeln. Im Laufstall sollte es etwas wärmer sein. Das Häuschen muss gut isoliert sein - vor allem vom Boden her. Der Eingang liegt abgewandt von Wind und Wetter, damit bleibt der Unterschlupf stets trocken. Das beugt einer Lungenentzündung vor. Heu hält ebenfalls warm.

Sittiche und Papageien mit dichtem Federkleid können an sonnigen Wintertagen in ihrer Außenvolière fliegen. "Vögel kühlen sehr schnell aus", warnt der KURIER-Tiercoach. Sie müssen sich daher in ein beheiztes, trockenes Häuschen zurückziehen können. Sinnvoll ist eine geräumige Innenvolière. "Es gibt unglaublich viele Ziervogelarten. Vogelhalter müssen sich genau erkundigen, was ihre Tiere benötigen", sagt die Expertin.

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Das gilt auch für das breite Spektrum der Zierfische im Gartenteich. Während z. B. Forellen jetzt besonders umtriebig werden, reduzieren Goldfisch & Co. ihre Aktivitäten auf Zeitlupentempo.

"Es ist wichtig, dass eine Stelle im Teich immer eisfrei bleibt - zum Gasaustausch mit der Atmosphäre. Sonst ersticken die Fische", erklärt Anton Weissenbacher. Ein Filtersystem, das Wasser ansaugt und wieder zurückspült, verhindert dass sich die Eisdecke schließt. Alternativ kann Warmluft durch Rohre per Kompressor aus dem Keller zum Teich geleitet werden. Oder eine Styroporplatte - ausgestattet mit Pumpe oder Heizung - sorgt für eine offene Wasserstelle. "Auf keinen Fall darf man das Eis einschlagen. Der Schall wird extrem übertragen, das ist für die Fische ein unheimlicher Stress", sagt der Experte, der noch weitere Tipps hat: Die Futtermenge muss im Herbst an den verminderten Bedarf angepasst werden. Im Winter darf gar nicht gefüttert werden. Die Fische schlafen zwar nicht permanent, doch ihr Energieverbrauch ist minimal. Und: Kranke Tiere müssen sofort aus dem Teich gefischt und behandelt werden.

Der KURIER-Tiercoach fasst zusammen: "Wenn die Reserven fehlen, dürfen Tiere nicht in die Winterruhe geschickt werden. 99 Prozent der geschwächten Tiere überleben nicht."

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