Tausende fordern Freiheit für Timoschenko

Die ehemalige ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko bleibt weiter in Haft.

In Kiew haben am Montag mehrere Tausend Menschen für die Freilassung der Oppositionsführerin und Ex-Premierministerin Julia Timoschenko protestiert. Die Demonstranten versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude, in dem der Prozess gegen die 50-Jährige unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen fortgesetzt wurde, und blockierten die Hauptverkehrsader der Stadt.

Timoschenko, der vorgeworfen wird, die Ukraine durch ein Gasgeschäft mit Russland während ihrer Amtszeit um Hunderte Millionen Euro gebracht zu haben, war am Freitag überraschend in Untersuchungshaft genommen worden. Als Grund nannte das Gericht die angebliche Störung der Verhandlungen durch Timoschenko. Diese hatte den Richter als Marionette der Regierung bezeichnet und via Twitter böse Kommentare über Premier Asarow veröffentlicht. Gestern lehnte das Gericht ihren Antrag auf Enthaftung ab.

Mundtot

Timoschenkos Anhänger sehen in der Verhaftung einen weiteren Versuch, die Opposition mundtot zu machen. Deren zweite wichtige Figur, Ex-Innenminister Luzenko, sitzt bereits länger in Haft. Zudem ist in der laufenden Kampagne gegen Korruption, zu der auch der Timoschenko-Prozess zählt, bisher kaum ein Vertreter der amtieren Regierung angeklagt worden. Auch die USA und die EU haben sich besorgt über das Vorgehen der Ukraine gezeigt. Deutschland sprach vom Verdacht politisch motivierter Justiz.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare