Swoboda kandidiert für Amt in Brüssel

Swoboda kandidiert für Amt in Brüssel
EU-Parlament - SPÖ-Politiker hat gute Chancen auf Vorsitz der Sozialdemokraten.

Hannes Swoboda, EU-Abgeordneter der SPÖ, könnte schon bald einer der mächtigsten EU-Politiker werden. Im Herbst will er für den frei werdenden Posten des Fraktionsführers der Sozialdemokraten im EU-Parlament kandidieren. "Ich bin schon von vielen Kollegen gefragt worden, ob ich das machen würde. Aus heutiger Sicht werde ich mich bewerben", sagt Swoboda zum KURIER. "Ich finde es faszinierend, in dieser schwierigen Zeit diesen Job zu übernehmen."

Die Sozialdemokraten sind (nach der Fraktion der Europäischen Volksparteien) die zweitgrößte Fraktion im EU-Parlament. Von 736 Abgeordneten stellt die Volkspartei 264, die Sozialdemokraten 185. Innerhalb der Fraktion kommt die größte Delegation aus Deutschland (23 Abgeordnete), gefolgt von Italien (22), Spanien(21) und Frankreich (14).
Swoboda ist bereits einer von neun stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion. Der ehemalige Wiener Stadtrat ist seit 1996 im EU-Parlament und genießt unter seinen Kollegen großes Ansehen und ein hohes Maß an Integrität.

Er selbst rechnet sich gute Chancen aus, gewählt zu werden. "Ich habe eine breite Unterstützung, vor allem aus osteuropäischen und südeuropäischen Delegationen. Aber man weiß natürlich nie, was kommt", sagt Swoboda. Er geht davon aus, dass es weitere Kandidaten geben wird.

Derzeit ist der Deutsche Martin Schulz wortgewaltiger Fraktionschef der Roten. Schulz wird mit großer Wahrscheinlichkeit im Jänner zum EU-Parlamentspräsidenten gewählt; gleich danach werden die Sozialdemokraten einen neuen Fraktionschef wählen.

Die Wahl Swobodas wäre auch für die SPÖ, die auf EU-Ebene unter anderem für eine Finanztransaktionssteuer kämpft, ein Erfolg.

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