Strauss-Kahn ist aus dem Rennen

Strauss-Kahn ist aus dem Rennen
Die Frist ist abgelaufen: DSK darf kommendes Jahr definitiv nicht an den französischen Präsidentschaftswahlen teilnehmen.

Dominique Strauss-Kahn galt einst als klarer Favorit für die französische Präsidentschaftswahl im Jahr 2012. Er sollte für die Sozialisten gegen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy ins Rennen gehen. Doch selbst wenn der zurückgetretene IWF-Chef nach den Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn noch antreten wollte, könnte er nicht mehr an den Vorwahlen teilnehmen. Die Einschreibungsfrist sei "endgültig abgelaufen", man werde "keine Ausnahmeregelung zulassen", erklärte der Rechtsanwalt Jean-Pierre Mignard, Mitglied der Aufsichtsbehörde für die Vorwahl, die am 9. und 16. Oktober durchgeführt wird.

Fanclub fordert Nachfrist

Strauss-Kahns Anhänger im "Club DSK" hatten am Sonntag verlangt, dass dem 62-Jährigen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt die Teilnahme ermöglicht werde. "Es wäre in den Augen der Bürger sowie gegenüber Strauss-Kahn nicht zulässig, wenn man seine Kandidatur verhindert, sofern diese vor Oktober eingebracht wird und sich die Anschuldigungen gegen ihn als haltlos erweisen", sagte der Präsident des Sympathisanten-Clubs, Antonio Duart.

Strauss-Kahn konnte sich nicht termingerecht einschreiben lassen, weil er in den USA wegen eines Vergewaltigungsversuchs angeklagt ist und das Land derzeit nicht verlassen darf. Er wird von einem 32-jährigen Zimmermädchen aus Afrika beschuldigt, sich am 14. Mai in seinem Hotelzimmer in New York an ihr vergangen zu haben. Überdies wird DSK in Paris von der Journalistin Tristane Banon beschuldigt, sie im Februar 2003 sexuell belästigt zu haben. Strauss-Kahn reagierte auf die Anschuldigung mit einer Verleumdungsklage.

Bei der Vorwahl kandidieren der sozialistische Ex-Parteichef Francois Hollande, dessen Nachfolgerin Martine Aubry, die Präsidentin der Atlantikregion Poitou-Charentes, Ségolène Royal, die 2007 gegen den jetzigen konservativen Staatschef Nicolas Sarkozy unterlegen war, und als Außenseiter die sozialistischen Parlamentsabgeordneten Manuel Valls und Arnaud Montebourg, sowie Jean-Michel Baylet, Präsident der Radikalsozialisten.
Bei der Vorwahl vor fünf Jahren hatte sich Royal gegen Strauss-Kahn und Ex-Premier Laurent Fabius durchsetzen können.

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